NEUMARKT. Der diesjährige Studientag am Samstag in der Benediktinerabtei Plankstetten beschäftigt sich ab 9 Uhr mit den Religionen und Konfessionen im Ersten Weltkrieg.
Dr. Nicole Grom vom Nürnberger Institut für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts spricht über jüdische Frontsoldaten. Ihr Referat trägt die Überschrift: „'Eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden' – zur Identitätssuche deutscher Soldaten jüdischen Glaubens zwischen Kriegsbegeisterung und Religiosität".
Im Anschluss daran referiert Dr. Annette Jantzen, Aachen, über die religiöse Deutung des Ersten Weltkrieges von Priestern der römisch-katholischen Kirche: „Konfession, Nation, Region. Römisch-katholische Priester aus Frankreich und dem Reichsland Elsass und ihre religiöse Deutung des Krieges“.
Dr. Oleh Turiy, Professor an der katholisch-ukrainischen Universität Lemberg, spricht über die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf die Kirchen, die mit Rom uniert sind: "Griechisch-katholische Geistlichkeit in Galizien während des ersten Weltkrieges: Identitätskrise und pastorale Herausforderungen".
Über das Halbmondlager bei Wünsdorf mit seiner Moschee und das Weinbergslager bei Zossen, die während des Ersten Weltkrieg als Sonderlager für die muslimischen Kriegsgefangenen im eingerichtet wurden, spricht Dipl. Ing. Martin Gussone, TU Berlin. Sein Vortrag lautet: „Islam, Architektur und Propaganda– die „Benutzung der kriegsgefangenen Muhammedaner“ im Ersten Weltkrieg“.
Die Kirchengeschichtlerin Dr. Elena Belyakova, Moskau, erläutert in ihrem Vortrag die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges auf die russisch-orthodoxe Kirche. Ihr Vortrag ist mit den Worten überschrieben: "Der erste Weltkrieg und die Krise der Staatskirche und der traditionellen Religiosität in Russland".
Pfarrer Dr. Roland Liebenberg spricht über die Rolle der evangelischen Kirche und ihre Theologie während des Ersten Weltkrieges. Sein Thema lautet: „Protestantische Kirche und Theologie im Ersten Weltkrieg“.