NEUMARKT. Wie ernährt man sich gesund? Diese Frage stellt sich immer häufiger, je unstrukturierter der Alltag ist. Nicht nur das Arbeitsleben, auch in der Freizeit haben Mobilität und Spontanität einen immer höheren Stellenwert. Das wirkt sich auch auf die Ernährung aus: gefrühstückt wird beim Arbeitsmeeting, das Mittagessen gibt es in der Mensa oder beim Schnellimbiss, am Abend greift man häufig zu Halbfertig- oder Fertigprodukten. Mit rund 560.000 Beschäftigten in 56.800 Betrieben ist die Ernährungsindustrie der drittgrößte Industriezweig Deutschlands.
Diese Produkte können aber nicht hergestellt werden, wenn der Rohstofflieferant fehlt. Das sind unsere Landwirte. Sie liefern die hochwertigen Grundstoffe und tragen ganz entscheidend mit dazu bei, dass über 500 Millionen Verbraucher in Europa tagtäglich mit ausgezeichneten und preiswerten Lebensmitteln sowohl in ursprünglicher oder verarbeiteter Form versorgt werden. Auch weltweit wird die Qualität deutscher Produkte geschätzt, die Exportquote liegt bei 32 Prozent.
Am Welternährungstag 2016 geht der Blick aber auch weit über Europa hinaus. Es ist erfreulich, dass immer weniger Menschen an Unterernährung sterben. Trotzdem müssen noch über 900 Millionen Menschen auf der Erde Hunger leiden. Hier muss die Weltgemeinschaft ansetzen, hier muss Entwicklungshilfe auch neue Wege geben, hier muss Hilfe zur Selbsthilfe ansetzen.
Albert Deß ist Europaabgeordneter und gelernter Landwirt