NEUMARKT. Ein neu gegründetes "Komitee SPUR" will Werk und Wirken der SPUR-Mitglieder - also auch Lothar Fischers - vor dem Vergessen bewahren.
Vor über 50 Jahren tat sich in München im Jahre 1957 mit der Künstlergruppe
SPUR eine der bedeutendsten deutschen Künstlergemeinschaften nach 1945
zusammen und begründete vor Ort eine Tradition expressiv-figurativer Malerei,
die bis in die 80er Jahre anhalten sollte. Die vier SPUR-Protagonisten, der
Bildhauer Lothar Fischer, die Maler Heimrad Prem, Helmut Sturm und HP
Zimmer sowie das zeitweise assoziierte „schreibende“ Mitglied Dieter
Kunzelmann ließen darüber hinaus durch ihre kunstpolitisch provokanten
Aktivitäten, durch die Verbreitung von Flugblättern und Manifesten und durch
die Herausgabe ihrer Zeitschriften Staat und Justiz in Bayern heftig
reagieren und trugen dabei maßgeblich zur künstlerischen Aufbruchstimmung
im Deutschland der 60er Jahre bei.
Zur Förderung des Werks und des Wirkens der Gruppe, insbesondere ihrer
Mitglieder Fischer, Prem und Sturm, hat sich im März dieses Jahres das Komitee
SPUR gegründet. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen die Unterstützung und
Beratung bei Forschungs- und Ausstellungsprojekten. Darüberhinaus ist das
Komitee den Nachlässen bei der Organisation und Verwaltung von Bestand
und Archiv behilflich.
Wert wird auch darauf gelegt, das Werk der Künstler in
seiner Authentizität zu bewahren und dafür die auf dem Kunstmarkt sukzessiv
auftauchenden Arbeiten zu sichten, einzuordnen und auf "mögliche Fälschungen"
hin zu überprüfen.
Mitglieder des Komitees sind für die Nachlässe Christel Fischer, Monika Prem
sowie Katharina Sturm und Veronika Jacquet-Sturm, als wissenschaftliche
Beiräte Dr. Pia Dornacher, Heiko Herrmann, Dr. Bärbel Kleindorfer-Marx,
Marie-José van de Loo, Dr. Ulrich Luhmann und Selima Niggl sowie für den
restauratorischen Bereich Susanne Herbst und Johanna Stegmüller.