„Das Gebet von 40 Stunden heilt so manache Seelenwunden“. So steht es auf dem Grabstein des Neumarkter Stadtphysikus Dominikus Fasing, der im Jahr 1750 verstorben ist. Er war der Motor für die Stiftung dieses sogenannten „40stündigen Gebets“ an der Hofkirche im Jahr 1733.
Fasing selbst stiftete dazu eine sehr wertvolle Monstranz, die heute noch verwendet wird, dazu noch einen Kelch, einen Kreuzpartikel und einen Fronleichnamshimmel mit den 4 Evangelistenfiguren aus dem Jahr 1745. Dieser tiefgläubige Arzt der Stadt war auch lange Zeit Präfekt der Corpus Christi Bruderschaft, der heute noch die Durchführung der Gebetsstunden obliegt. Die Bruderschaft selbst wurde jedoch bereits im Jahr 1628 durch die engagierten Neumarkter Kapuziner in der Zeit der Gegenreformation ins Leben gerufen.
Es war die Zeit unter Kurfürst Maximilian von Bayern, der die katholische Wiedergeburt besonders förderte. So hatten vor allem die Kapuziner und Jesuiten in Neumarkt die Aufgabe, das Volk durch Katechese, Predigt, Beichtseelsorge, Passionsspiele, Andachten, aber auch durch die Verehrung des Allerheiligsten zu einer Vertiefung des Glaubens zu führen. Damals wurde auch die Fronleichnamsprozession wieder eingeführt.
Von diesem Geist der Erneuerung beseelt war eben auch der Stadtarzt Dominikus Fasing. Ihn würdigt der bekannte Neumarkter Heimatforscher M. Romstöck mit diesen Worten: „Die Stiftungen von Fasing waren edel, groß und für die Ewigkeit gedacht. Er wollte nicht nur seiner Zeit, sondern auch der fernen Zukunft dienen“.
Diesem Geist weiß sich auch die Neumarkter Corpus Christi Brudershaft verpflichtet, die derzeit 330 Mitglieder zählt. Das 40-stündige Gebet wird seit 1733 immer in den Fastnachtstagen begangen in Form eines religiösen Triduums als eine Drei-Tages-Feier. Es beginnt am Sonntag um 9 Uhr mit einem Hochmat zu Ehren der Eucharistie und ebenso am Rosenmontag und Dienstag jeweils um 9 Uhr. Dann folgen die Betstunden bis um 18. Diese werden jedoch am Dienstag bereits um 15 abgeschlossen mit einer Festlichen Schlussandacht und einer eucharistischen Prozession in der Hofkirche mit den Geistlichen der Stadt.
Die Festpredigt über die Bedeutung der heiligen Eucharistie hält Pfarrer i.R. Clemens Bombeck, Neumarkt.