NEUMARKT. Die Polizei ist den Tätern auf der Spur, die in Neumarkt von geparkten Lastwagen Teile für rund 20.000 Euro abgebaut haben.
Die Beute konnte bei Furth im Wald sichergestellt werden. Von den zwei rumänischen Insassen eines Kleintransporters sind die Personalien bekannt.
Damals noch unbekannte Täter hatten am zweiten Januar-Wochenende in Neumarkt an sechs Lastwagen rund 30.000 Euro Schaden verursacht, als sie Ersatzteile im Wert von rund 20.000 Wuro ausbauten und mitnahmen (wir berichteten). Jetzt konnten die Täter durch eine intensive Schleierfahndungskontrolle und eine akribische Ermittlungsarbeit der Tat überführt werden. Allerdings gelang ihnen zuvor noch die Ausreise.
Ein Kleintransporter mit französischer Zulassung erweckte im Bereich von Furth im Wald Mitte Januar das Interesse einer Streife der Schleierfahndung. Die beiden rumänischen Fahrzeuginsassen waren nach ihren Angaben auf der Durchreise von Frankreich in ihr Heimatland. Der Laderaum des VW-Transporters war bis obenhin mit Altreifen beladen.
Die Fahnder bewiesen ein gutes Näschen und luden das Fahrzeug aus. Ganz vorne versteckt unter den Reifen kamen unprofessionell abmontierte Lkw-Teile in Form von sechs Außenspiegeln, sechs Rücklichtern, drei Bosch-Einspritzpumpen und drei Automatikgetriebeteile zum Vorschein.
Der Fahrer gab an, die Ersatzteile für einen Rumänen aus Frankreich mit nach Hause zu nehmen. Der 39jährige Mann ist bereits einschlägig im Bundesgebiet wegen Diebstahlsdelikten in Erscheinung getreten. Trotz dieser Indizien konnte das offensichtliche Diebesgut keiner Tat zugeordnet werden.
Somit durften die Männer nach Sicherstellung der Fahrzeugteile und erkennungsdienstlicher Behandlung ihre Heimreise fortsetzen.
Die Tatortermittlungen in Frankreich verliefen im Sande.
Den Durchbruch zur Klärung des Falles brachte die Zusammenarbeit mit dem Lkw-Hersteller MAN. Dieser konnte anhand der Fahrzeugteile die Fahrgestellnummern der Lastwagen ermitteln, in welchen diese verbaut waren. Alle Fahrzeuge waren auf eine Pflasterbaufirma in Neumarkt zugelassen.
Die Teile wurden von den in der Regensburger Straße auf dem Betriebsgelände abgestellten Fahrzeugen abmontiert. Durch den gewaltsamen Abbau wurde die Lastwagen zudem massiv beschädigt, wodurch ein Gesamtschaden von etwa 30.000 Euro entstanden ist.
Nachdem durch den Ermittlungsdienst der Polizeiinspektion Neumarkt/Opf. bei der Tatortarbeit Spuren an den geschädigten Lkws gesichert wurden, kann auch hierdurch eine lückenlose Beweiskette geführt werden. Die zuständige Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wird Haftbefehle für die beiden Täter beantragen, so dass sie bei der nächsten Polizeikontrolle in Deutschland festgenommen werden.
Der Kleintransporter war zum großen Teil mit Altreifen beladen