NEUMARKT. "Karriere durch Lehre": die CSU-Kreistagsfraktion will das Image der beruflichen Bildung aufpolieren, hieß es bei einer Klausurtagung.
Obwohl auf allen politischen Ebenen die Bedeutung der beruflichen Bildung immer wieder herausgestellt wird, sei ihr Ansehen noch lange nicht dort verankert, wo es "in unserer Bildungslandschaft" hingehört, hieß es.
"Dies zu ändern ist unser Auftrag", meinte der Fraktionsvorsitzende Josef Köstler, der zusammen mit Landrat Willibald Gailler und Staatssekretär Albert Füracker ein Zeichen in diese Richtung setzen wollte.
Wenn in der Neumarkter Berufsschule in über 100 Klassen mehr als 2300 Schüler unterrichtet werden, dann habe sie allein schon dadurch eine enorme Bedeutung für den Landkreis, sagte Schulleiter Albert Hierl. Er verwies auf die in verschiedenen Modulen angebotene Form der Weiterbildung mit einem dann bundesweit anerkannten Fachabitur als Abschluss. Die Vermittlung der im Berufsleben so wichtigen Handlungskompetenz stellte er als besonderes Merkmal der heutigen beruflichen Bildung heraus. Über die Berufsausbildung, dem möglichen Erwerb des mittleren Schulabschlusses und der allgemeinen Fachhochschulreife biete die Berufsschule für junge Menschen alle Chancen für ein erfolgreiches Berufsleben, sagte Hierl.
Carsten Seefelder von der Handwerkskammer forderte eine höhere Wertestellung für die berufliche Ausbildung. Mit dem dualen Studium
habe man zwar neue Türen aufgestoßen, aber inzwischen herrsche auch bei bislang sehr beliebten und attraktiven Berufsfeldern ein Mangel an Auszubildenden, deren Anzahl heuer erstmals niedriger
war als die der Studienanfänger.
Danach stellten Firmenvertreter aus Töging und Neumarkt ihre Ausbildungskonzepte vor.
Die Vorträge hätten gezeigt, wie wichtig die berufliche Bildung für die Wirtschaft und die
Zukunftsfähigkeit des Landkreises sei, hieß es in der Fraktion. Ganz wesentlich sei, dass man die Berufsschule mehr in den Vordergrund rücke, weil sie nicht nur Wege zum Studium öffne, sondern weil "tüchtige Meister, mutige Unternehmer, Selbständige und fleißige Handwerker unseren Landkreis wirtschaftlich prägen und
stark machen", sagte Fraktionsvorsitzender Josef Köstler.