Wieder "Jazztime"


Das Jens Wimmers Boogie Trio

NEUMARKT. Während die Tage kühler werden geht es in den Gemäuern des Gewölbekellers in der Residenz heiß her: Nach dem 8. Neumarkter Jazzweekend am nächsten Wochenende startet das Kulturamt die neue Veranstaltungsreihe „Jazz im Gewölbekeller“.

Junge Studenten der Hochschule für Musik bringen ihren eigenen Sound und ihre eigenen Kompositionen in das Ambiente des stimmungsvollen Gewölbekellers. In drei Konzerten werden unterschiedlichen Facetten des Jazz gezeigt. Bei kleinen Snacks und Getränke, die von der Brücke e.V. angeboten werden, sollen Jazzliebhaber voll auf ihre Kosten kommen.

8. Neumarkter Jazzweekend

Zuerst startet aber am Freitag um 20 Uhr das Neumarkter Jazzweekend mit dem Jens Wimmers Boogie Trio, eine Formation, die ihr Publikum mit rollenden Rhythmen und federndem Swing in das Chicago oder New York der vergangenen 20er und 30er Jahre entführen möchte, und deren ambitioniertes Spiel die Lebensfreude dieser Zeit wieder auferstehen lassen will. So bringen Piano, Kontrabass, Schlagzeug und drei Stimmen die heißen Musiktitel der virtuosen Boogie-Woogie-Pianisten und die humorvollen Swingnummern der Oldtime-Jazzhelden, wie zum Beispiel eines Pete Johnson, Benny Goodman oder Fats Waller, in bester Spiellaune wieder auf die Bühne.


Pavel Smetácek
Im Zentrum des Trios steht das leidenschaftliche Spiel des Forchheimer Pianisten Jens Wimmers, dessen linke Hand durch abwechslungsreiche Basslinien von Alexander Spengler unterstützt wird. Besondere Höhepunkte im Konzertablauf sind zudem die virtuosen Steptanz-Einlagen des Schlagzeugers und Weltklasse-Steptänzers Klaus Bleis, der ab und zu die Trommelstöcke beiseitelegt und mit seinen Stepschuhen die passenden rhythmischen Akzente setzt.

Fortgesetzt wird das Jazzweekend am Samstag, 11. Oktober, um 20 Uhr mit einem ganz besonderen musikalischen Leckerbissen: "A Case Of You – The Music Of Joni Mitchell" heißt das Projekt des Fürther Bassisten Hendrik Gosmann, das als Hommage an die 1943 geborene Komponistin, Sängerin und Malerin ins Leben gerufen wurde.


Das Neumarkter Konzert beschäftigt sich vorwiegend mit Kompositionen aus der „jazzigen“ Zeit der Künstlerin. Der typische Mitchell-Sound, der vor allem durch ihr spezielles Gitarrenspiel entstand, wird mit dem aus Fürth und Nürnberg stammenden Quartett Izabella Effenberg (Vibrafon), Tobias Schöpker (Saxofon), Hendrik Gosmann (Kontrabass) und dem Schlagzeuger Andreas Gandela umgesetzt, das die zauberhaft charismatische Sängerin Silke Straub begleitet. Die ausgesuchten Stücke – Balladen, aber auch groovende und swingende Kompositionen – sollen es den Musikern ermöglichen, sich gleichberechtigt mit ihrem Instrument und ihren jeweiligen musikalischen Stärken einzubringen, um ihren eigenen Mitchell-Sound zu kreieren, hieß es.

Den Abschluss des 8. Neumarkter Jazzweekends bildet die traditionelle Matinee am Sonntag, 12. Oktober, um 11 Uhr, für die auch dieses Jahr wieder "gute alte Freunde" aus Prag gewonnen werden konnten. Tatsächlich feiert das Traditional Jazz Studio im Jahr 2014 sein 55jähriges Bühnenjubiläum. Dem von den Grandseigneurs Pavel und Ivan Smetácek 1959 aus der Taufe gehobenen tschechischen Spitzenensemble gelang bereits 1965 der Durchbruch zur internationalen Jazz-Elite. Die sieben Musiker aus der „goldenen Stadt“ haben in Deutschland – und seit Jahren besonders auch in Neumarkt – viele Freunde gewonnen. Böhmisches Musikantentum und Jazzfeeling, gepaart mit Spielfreude und humoristischen Einlagen, verbinden sich im Spiel der Tschechen, denen auch Swing- und Bluesmusik keineswegs fremd sind, mit einer meisterhaften Beherrschung ihrer Instrumente (Klarinette, Trompete, Saxofon, Posaune, Klavier, Bass, Schlagzeug) und einem im traditionellen Jazz seltenen Formgefühl.

„Jazz im Gewölbekeller“

Die Veranstaltungsreihe „Jazz im Gewölbekeller“ startet dann am Halloween-Abend: am 31.Oktober singt die Hochschulstudentin Johanna Iser mit der Band „Die Schönen und das Biest“ niveauvolle Jazz-Eigenkompositionen auf Deutsch. Das Quintett schlägt eine Brücke von bekannter und viel gespielter Jazzmusik zu modernen Elementen zeitgenössischer Musik. Die zum Teil "biestige" und zum Teil erstaunlich gefühlvoll interpretierten, mehrdeutigen Texte werden mit den vielschichtigen Kompositionen von Pianist und Bandleader Martin Sörös verwoben. Alex Fuchs am Bass und der Schlagzeuger Ali Broumand bilden dazu ein perfektes Fundament aus Groove und musikalischer Energie, während Konstantin Herleinsberger schmeichelnde solistische Akzente auf dem Tenorsaxophon setzt.

Weiter geht es am 9. November mit dem Michael Binder Quartett. Das Quartett ist ein sehr junges Projekt, das sich erst im Sommer 2014 im Raum Nürnberg um den Saxophonisten Michael Binder formiert hat. Im Mittelpunkt des Bandsounds stehen vor allem Eigenkompositionen und Arrangements aus der Feder der gesamten Band. Die Musik lädt zu verspielten Klangodysseen ein, reißt die Zuhörer in treibenden Balladen mit und steigert sich zu gewaltigen Höhenflügen, heißt es in der Einladung.

Den Abschluss der Reihe für das Jahr 2014 gibt es nach Weihnachten, am 27. Dezember, mit der Band "cuarteto del barrio". Das Quartett setzt sich aus jungen Musikern der Nürnberger Jazz- und Latino-Szene zusammen, die sich im Zuge ihres Musikstudiums an der Hochschule für Musik Nürnberg in diversen Latino- oder Brazil-Formationen kennenlernten. Zusammen mit dem Saxophonisten und Querflötisten Oliver Marec werden melodische und harmonische Klangteppiche mit den energetischen und sehr tanzbaren Rhythmen verbunden - was dabei entsteht, soll die winterliche Kälte aus den Knochen vertreiben.

Karten gibt es zum Beispiel in der Touristen-Info in der Rathauspassage.
05.10.14
Neumarkt: Wieder "Jazztime"
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