"Zweites Standbein"

NEUMARKT. Stadträte und Vertreter einer Bürgerinitiative wurden in den Räumen der Stadtwerke über die Qualität des Neumarkter Trinkwassers informiert.

Auslöser für diese Veranstaltung waren "falsche Aussagen" zum Thema Trinkwasserqualität in Neumarkt in den letzten Wochen und Monaten, hieß es von den Stadtwerken. Dies habe zu einer zunehmenden Verunsicherung von Bürgern und den Kunden der Stadtwerke beigetragen.

Bei der Veranstaltung ging es hauptsächlich um den Zusatzwasserbezug vom Zweckverband der Laber-Naab-Gruppe.

Derzeit stammt das Trinkwasser für die Stadt Neumarkt aus zwei Gewinnungsgebieten. Beide Gebiete haben mit der notwendigen Wasserentnahme zur Deckung des Trinkwasserbedarfes ihre Leistungsfähigkeit erreicht. Natürlicherweise ist eine Erhöhung der Wassergewinnung aus den Quellen Fuchsberg nicht möglich. Das Gewinnungsgebiet Miss mit seinen insgesamt zwölf Trinkwasserbrunnen verzeichnet seit Jahren einen rückläufigen Grundwasserspiegel. Die Stadtwerke waren deshalb seit Mitte der 80er Jahre auf der Suche nach zusätzlichen Wasserressourcen. Mit der Beileitung von Trinkwasser aus der Laber-Naab-Gruppe, einem benachbarten Versorgungsunternehmen, wird der Übernutzung des Gewinnungsgebietes Miss entgegengetreten, hieß es.

Ein weiterer wichtiger Grund für diese Maßnahme sei die Schaffung eines zweiten unabhängigen Standbeines für die Wassergewinnung.

Mit dem Zweckverband zur Wasserversorgung der Laber-Naab-Gruppe wurde ein Partner gefunden, der über die entsprechende Zuverlässigkeit, technische Leistungsfähigkeit und ausreichende Wasserressourcen verfügt, hieß es. Der Zweckverband fördert bisher jährlich rund 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser und versorgt rund 32.000 Kunden täglich mit Trinkwasser in einwandfreier Qualität. Aufgrund hydrogeologischer Untersuchungen des Zweckverbandes ist bekannt, dass auch in absehbarer Zeit noch genügend Wasser zur Verfügung stehen wird, um langfristig eine Teilversorgung, im Notfall sogar eine Vollversorgung der Stadt Neumarkt sicherzustellen.

Das Wasser der Laber-Naab-Gruppe wird über eine rund 21,5 Kilometer lange Transportleitung nach Neumarkt geleitet. Diese hat einen Durchmesser von 400 Millimeter, der Übergabepunkt von der Laber-Naab zu den Stadtwerken Neumarkt liegt bei Eichenhofen. Dort übernehmen die Stadtwerke das Wasser vom Zweckverband und leiten dieses in den neuen Zwischenbehälter Heiligenholz. Dieser besitzt einen Inhalt von 2000 Kubikmetern.

Von dort wird das Wasser im Freispiegel, das heißt im natürlichen Gefälle in die bestehende Trinkwasseraufbereitungsanlage Miss geleitet. Aufgrund der Höhendifferenz von 153 Metern besteht die Möglichkeit, einen Teil der im Wasser gespeicherten Energie, dies sind jährlich rund 140.000 kWh, zurückzugewinnen. Dies geschieht mittels einer Turbine, die sich in der Aufbereitungsanlage befindet.

Danach wird das Wasser von der Laber-Naab-Gruppe mit dem Wasser aus dem Gewinnungsgebiet Miss im konstanten Verhältnis vermischt und in das Versorgungsnetz der Stadt Neumarkt eingespeist. Täglich werden so rund 2.750 Kubikmeter Wasser vom Zweckverband Laber-Naab dem Wasser der Stadt Neumarkt beigemischt.
20.02.14
Neumarkt: "Zweites Standbein"
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