Schülerzahlen sinken

Schüler in Neumarkt: ihre Zahl sank und wird weiter deutlich sinken
Foto:Archiv
NEUMARKT. Die Zahl der Schüler im Landkreis Neumarkt wird auch weiter deutlich sinken. Wie stark genau - das geht aus Zahlen des Landtags hervor.
Rund 1,8 Millionen Schüler erhalten am Freitag in Bayern ihre Zwischenzeugnisse. Wie sie ausfallen, hängt natürlich von ihren Leistungen ab - aber auch vom Wohnort und vom Elternhaus, "denn junge Menschen haben in Bayern regional ganz unterschiedliche Voraussetzungen für ihren Schulerfolg", erklärte MdL Reinhold Strobl (SPD). Ein Beispiel: Während in Oberbayern 44,9 Prozent der Schüler nach der 4. Klasse an ein Gymnasium wechselten, waren es in der Oberpfalz nur 34,5 Prozent im Landkreis Neumarkt nur 31,7. Die Übertrittsquoten an eine weiterführende Schule klaffen also, so Strobl, im Freistaat weit auseinander.
Strobl hat sich nach einer Schriftlichen Anfrage im Bayerischen Landtag die Schuldaten für den Landkreis Neumarkt kommen lassen. Tatsache sei, so Strobl, dass Bayerns Bildungssystem nicht allen Schülern die gleichen Chancen biete.
Auch sei das Schulsystem überwiegend von oben nach unten durchlässig. Der Aufstieg hingegen falle schwer. In den Jahrgangsstufen fünf bis zehn wechselten 12.897 Schüler an eine niedrigere Schulart. Nur 5.435 Schüler konnten sich verbessern.
Auch der Anteil der Schüler, die an keiner ganztägigen Betreuung oder Förderung teilnehmen, sei nach wie vor extrem hoch: Er betrage bayernweit in der Volksschule 79,8 Prozent, in der Realschule 92,4 Prozent und im Gymnasium sogar 92,7 Prozent. Im Landkreis Neumarkt sind diese Zahlen nur bei den Volksschulen (79,1 Prozent) etwas niedriger. Bei den Realschlen mit 97,5 Prozent und den Gymnasien mit 99,2 Prozent sind ganztägige Betreuung oder Förderung praktisch nicht vorhanden.
Im Landkreis Neumarkt sanken die Schülerzahlen an den Gymnasien und den Grund-, Mittel- und Hauptschulen deutlich, an den Realschulen dagegen sind sie etwas angestiegen. Die Zahl der Gymnasiasten sank innerhalb eines Jahres von 4095 auf 3700, die Zahl der Grund-, Mittel- und Hauptschüler von 8030 auf 7600, während die Zahl der Realschüler von 3443 auf 3535 anstieg.
Und auf sinkende Schülerzahlen muß man sich auch in Zukunft einrichten. Die Zahl der sechs- bis zehnjährigen Kinder wird von 4900 im Jahr 2010 über 4500 im Jahr 2015 auf 4300 im Jahr 2020 sinken, heißt es in einer Prognose. Die Zahl der älteren Schüler kann man relativ zuverlässig hochrechnen: bei den zehn- bis 16jährigen Schülern sinken die Zahlen von 9200 über 7600 auf 6900 im Jahr 2020. Bei den 16- bis 19jährigen Jugendlichen sinkt die Zahl von 5000 über 4600 auf 3700.
Die Schuldaten können sich neumarktonline-Leser hier herunterladen (PDF, 300 kb)20.02.13
Neumarkt: Schülerzahlen sinken