Jugend im Ex-Altenheim ?

Mitglieder der CSU-Fraktion vor dem alten Stiftungsaltenheim
am Residenzplatz.
NEUMARKT. Angesichts der Standortdiskussion Fachhochschule fragt man bei der CSU wieder: was geschieht mit dem Stiftungsaltenheim am Residenzplatz?
Eine "leider fast vergessene Fragestellung und ein innerhalb der CSU-Fraktion doch sehr altes Thema", hieß es bei der Fraktionssitzung. Was geschieht mit diesem Haus oder besser: Was könnte aus diesem Haus samt Areal gemacht werden? Stadträtin Elfriede Meier hat sich mit dieser Frage aus ihrer Sicht als Jugendreferentin intensiv beschäftigt und ist der Sache "Jugendherberge Neumarkt" einmal nachgegangen.
Aus der Touristen-Info war zu erfahren, dass radelnde junge Familien mit Kindern, vom Kanalradweg kommend, gerne die Stadt besuchen und ebenso gerne im Zentrum der Stadt übernachten wollen, aber: totale Fehlanzeige für diese Gruppe von Touristen. Es fehlen günstige Zimmer für Familien.
Jugendliche aus den Partnerstädten zu Besuch in Neumarkt oder auch die Jugendlichen aus der Internationalen Jugendbegegnung Neumarkt bräuchten immer wieder eine preiswerte Unterkunft im Zentrum der Stadt. Es gibt sie aber nicht. Die Unterbringung der Internationalen Jugendbegegnung im Haus St. Marien musste trotz Buchung mangels Platzangebot aufgegeben werden, was nach Aussage von Stadtrat Arnold Graf zu einer sehr schwierigen Situation geführt hat. Auch die in Neumarkt stationierte Zentrale der DLRG neben der Mittelschule West braucht für ihre Tagungen dringend günstige Übernachtungsmöglichkeiten.
Berufsschüler im sogenanntem Blockunterricht wohnten für die Zeit des Unterrichts bislang gerne im Haus St. Marien. Die dortige Bettenzahl wurde aber ganz offensichtlich zu Gunsten der Akademie erheblich reduziert und steht nicht mehr im notwendigen Maße zur Verfügung. Solche Möglichkeiten müssen aber die Berufsschüler von auswärts und die Berufsschule Neumarkt nutzen können. Davon, so meinte Stadtrat Helmut Lahner, kann durchaus die weitere Entwicklung unserer Berufsschule abhängen, weil im Blockunterricht Schüler aus fast ganz Nordbayern auf solche Betten angewiesen sind.
Und nun sollen bis zu 200 Studenten die Stadt beleben, die natürlich ihr Quartier nicht in den Hotels aufschlagen, wohl aber gerne im Zentrum der Stadt leben möchten, preisgünstig und fußläufig zur künftigen Fachhochschule. So wird der Standort Neumarkt attraktiv werden. Über die Attraktivität und die Akzeptanz werden sicher auch die Erfahrungen und Meinungen der ersten Studenten entscheiden.
Auch hier wäre wohl für das leere Haus und die Entwicklung des Standorts eine Investition der Stadt sinnvoll und notwendig. Das Jugendherbergswerk, so hat Elfriede Meier eruiert, geht bei einer solchen Einrichtung von 150 Betten aus und müsste das Haus dann anpachten. Das Nutzungskonzept für Schulen, Vereine, Familien oder Tagungen müsste konkret erarbeitet werden.
Die Lage der Stadt inmitten der Standorte Nürnberg, Regensburg, Kelheim, Eichstätt, Spalt, Burg Trausnitz östlich von Amberg wäre ebenso ideal wie die Lage des Hauses in der Mitte von Neumarkt und vom Bahnhof aus erreichbar. Ob das nun eine Jugendherberge oder ein Jugendgästehaus wird, soll die Situation entscheiden. Weiterer Leerstand, so die Meinung der CSU-Fraktion, ist weder eine Lösung noch vertretbar.
23.09.12
Neumarkt: Jugend im Ex-Altenheim ?