Schlechtere Ernte erwartet


Kartoffelernte im Raum Neumarkt.


Im frühen Herbst ist die Hauptanlieferungszeit.
NEUMARKT. Die Hauptkartoffelernte 2012 steht in Bayern unmittelbar bevor und die Neumarkter "Burgis GmbH" bewertet in enger Abstimmung mit seinen Vertragslandwirten das diesjährige Ernteergebnis als nicht zufriedenstellend.

Wegen der anhaltenden Trockenheit haben die Kartoffelpflanzen das Wachstum früher eingestellt mit dem Ergebnis eines hohen Stärkegehaltes in den einzelnen Kartoffeln. Timo Burger, Geschäftsführer und Inhaber des Neumarkter Kartoffelverarbeiters Burgis, schätzt die Situation kritisch im Hinblick auf die Verarbeitung ein. Dennoch könne man auch für das folgende Geschäftsjahr 2012/2013 die hochwertige Qualität garantieren. Die Produkte der Neumarkter Firma werden ausschließlich aus regionalen Rohstoffen hergestellt, die von Landwirten in einem Umkreis von maximal 100 Kilometer um den Burgis-Stammsitz in Neumarkt geerntet werden.

Als einziges Unternehmen darf Burgis 16 Kartoffel-Produkte mit dem offiziellen Gütesiegel "Geprüfte Qualität - Bayern" versehen und erfüllt damit bereits jetzt die von Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner jüngst geforderte nachweisbare Regionalität.

In Kürze wird sich auch in Bayern nach abgeschlossener Ernte zeigen, ob sich die im Vorfeld aufgrund von Erfahrungswerten und Stichprobenuntersuchungen prognostizierten Ergebnisse bewahrheiten. Man betreibe seit vielen Jahren ein intensives Rohstoffmanagement und arbeite mit den Landwirten bereits in der zweiten Generation, also über 25 Jahre, vertrauensvoll zusammen, sagte Timo Burger.

Daher sehen man dem im Vergleich zur Ausnahmeernte 2011 sehr viel schlechteren Ergebnis in diesem Herbst mit Respekt entgegen. "Die zu erwartenden Mengen und Qualitäten stellen uns in der Verarbeitung vor große Herausforderungen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2011/2012, die wir jedoch mit entsprechenden Justierungen in der Produktion meistern werden", erklärte Burger.

Sicherlich werden die Rohstoffpreise aufgrund der zu erwartenden Ernte in Deutschland im Kartoffelsegment ansteigen. Da Burgis jedoch Jahresverträge mit den Landwirten abgeschlossen habe, "die stets auf Fairness und langfristige Partnerschaft fußen" und sich nicht von extremen Preisschwankungen am Markt beeinflussen lassen, werden man hier "weniger betroffen sein als möglicherweise Kollegen ohne langfriste Vertragspartner", hieß es bei Burgis.

Man gehe zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass man die "möglicherweise höheren Kosten sehr moderat an die Verbraucher weiterreichen" werde.

1971 gründeten Benno Weiß und Heinrich Burger "Burgis Feinkost" in Burggriesbach, wo sie mit der Herstellung von Knödeln "nach Omas Rezept" begannen. Zunächst als kleiner Familienbetrieb gedacht, ist das Unternehmen jedoch sehr schnell gewachsen und wurde deshalb 1974 nach Allersberg in größere Räumlichkeiten verlegt. Bei diesem Schritt stellten die beiden Firmengründer ihre ersten Mitarbeiter ein.

1985 wurde aber auch an diesem Standort die Kapazitätsgrenze erreicht und der Firmensitz daraufhin in das ehemalige Milchwerk in Neumarkt verlegt. Dort nahm man dann auch eine Erweiterung des Sortiments in Angriff. Neben Kloßteig produzierte Burgis nun beispielsweise auch Eierspätzle und Schupfnudeln.

Um den kontrollierten Vertragsanbau der Rohware zu sichern, wurde 1989 in Mühlhausen/Sulz ein modernes Kartoffellager erbaut und zwei Kartoffelerzeuger-Gemeinschaften gegründet, denen aktuell insgesamt fast 100 Landwirte angehören. Derzeit beschäftigt das Unternehmen über 100 Angestellte in Produktion und Verwaltung. Hergestellt wird heute eine Vielzahl von Frische- und Tiefkühlprodukten.
10.08.12
Neumarkt: Schlechtere Ernte erwartet
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