Läßt die Amsel Federn ?

Läßt die Amsel weiter Federn ?
Foto:Z.Tunka
NEUMARKT. Von Freitag bis Sonntag sind auch die Neumarkter aufgerufen, die verschiedenen Vögel im Garten zu zählen und im Internet zu melden.
Wie geht es der Amsel nach ihrem katastrophalen Zählergebnis im Winter? Schafft der Spatz die Trendwende? Das will der Landesbund für Vogelschutz genauer wissen. Deshalb ruft er zusammen mit seinem Partner NABU zur 8. Auflage der bundesweiten Aktion "Stunde der Gartenvögel" auf.
Die diesjährige Aktion kann spannende Fragen beantworten: So hatte die Amsel bei der Winterzählung katastrophal abgeschnitten: Im Landkreis Neumarkt wurden nur mehr 339 Tiere gezählt gegenüber 612 im gleichen Gebiet ein Jahr zuvor (
wir berichteten). Als Ursachen kommen das schlechte Brutjahr 2011 oder in manchen Gebieten vielleicht sogar das Usutu-Virus in Frage, hieß es.
Wenn die Amsel bei der Stunde der Gartenvögel wieder schlecht abschneidet, wird der LBV entsprechende Maßnahmen ergreifen und wissenschaftliche Untersuchungen anregen.
Beim Spatz hoffen die Naturschützer auf eine Trendwende. Er hatte sechs Jahre lang immer wieder "Federn lassen" müssen, im letzten Jahr jedoch überall die Spitze zurückerobert. Alle bayerischen Naturfreunde können helfen, diese und weitere Fragen zu beantworten, hieß es.
Mitmachen ist einfach: Während des Beobachtungszeitraums vom 11. bis 13. Mai soll man eine Stunde lang zählen, welche Vögel in den Garten oder auf den Balkon kommen, oder man beobachten die Vogelarten in einem Park. Dabei notiert man von jeder Art die höchste Anzahl, die man gleichzeitig sieht. Gerade auch geringe Vogel- oder Artzahlen sind interessant, da sie Artenrückgänge anzeigen können.
Diese Zahlen sollen dann bis spätestens 21. Mai per
Online-Formular, Post oder Fax an den LBV gemeldet werden. Als Dankeschön verlost der LBV unter allen Einsendern attraktive Preise, darunter ein Swarovski-Fernglas im Wert von 1500 Euro und eine Reise im Wert von 800 Euro.
Teilnehmer brauchen keine Voraussetzungen zu erfüllen - außer Interesse an der Vogelwelt. Fernglas und Bestimmungsbuch sind hilfreich. Steckbriefe der einzelnen Vogelarten (Aussehen, Stimme) sowie den Meldebögen gibt es im Internet unter
www.lbv.de oder Telefon 09174/4775-35.
Nach dem Prinzip der "Citizen Science", der Forschung für Jedermann, gilt: Je mehr Menschen ihre Beobachtungen zusammentragen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse. Im letzten Jahr beteiligten sich knapp 10.000 Menschen an der Aktion. Sie liefert dem LBV wichtige Informationen über die Brutgebiete der Arten. Diese verändern sich etwa durch den Klimawandel, andere schleichende Umweltveränderung oder die Anpassung von Arten an den Lebensraum Stadt. Da die enorme Datenmenge bereits zum 8. Mal gesammelt wird, lässt sie sich gut wissenschaftlich auswerten. Die bayerischen Ergebnisse sind live und landkreisgenau auf
www.lbv.de einzusehen.
10.05.12
Neumarkt: Läßt die Amsel Federn ?