Ein Wagen wird abgehängt

NEUMARKT. Die arg geprüften Neumarkter S-Bahn-Pendler fahren weiterhin in Uralt-Wagen mit den lebensgefährlichen Türen. Und es wird künftig noch enger.

Statt nämlich endlich die seit langer Zeit versprochenen modernen Züge vom Typ "Talent 2" (ET 442) bereitzustellen, werden die alten Züge jetzt auch noch um einen Wagen verkürzt. Die DB Regio Franken hat die Hoffnung fahren lassen, in den ersten Wochen und Monaten des neuen Jahres weitere Züge mängelfrei geliefert zu bekommen.

Und dies gilt nur für die Linie 1; von der Linie 3 nach Neumarkt ist in der Mitteilung vom Mittwoch schon gar nicht mehr die Rede.

Schuld sei nicht die Bahn, sondern der Zughersteller Bombardier Transportation, heißt es von der Bahn. Er habe die aktuell zugelassene und verbesserte Software nicht rechtzeitig bei den Zügen einspielen können, so dass die bereits in Nürnberg befindlichen weiteren S-Bahnen bis jetzt nicht zum Fahrgasteinsatz kommen können. "Leider kündigt der Hersteller an, frühestens bis Anfang April geeignete Fahrzeuge in einer entsprechenden Anzahl zu liefern, die einen erweiterten Fahrgasteinsatz ermöglichen", so Anja Steidl, Geschäftsleiterin DB Regio Franken.

Nun muß ein Teil der im Ersatzverkehr eingesetzten Wagen, mit denen man seit über einem Jahr in Nürnberg fährt, pro Wagen für mehrere Wochen zur Revision. Deshalb könne man "in einer Reihe von Zügen bedauerlicherweise nicht die bisherige Wagenzahl anbieten".

Nach Angaben des Herstellers sollten die ersten "Talent 2" mit der neuen Software Ende Januar einsetzbar sein, faktisch stehen die Triebzüge mit der neuen Software aber erst seit letzter Woche zur Verfügung. Sollte die neue Software fehlerfrei sein, kann der Hersteller mit der Umrüstung der vorhandenen Fahrzeuge beginnen. Da bei dieser Umrüstung neben der Aktualisierung der Software Umbaumaßnahmen am Fahrzeug zwingend erforderlich seien, beansprucht diese Umstellung vier bis fünf Tage je Fahrzeug.

Der DB Regio Franken werden somit erst Anfang April genügend Fahrzeuge für eine Erweiterung des heutigen Fahrgasteinsatzes zur Verfügung stehen. Geplant war ursprünglich insgesamt 14 Züge bis Ende Februar auf der Linie S 1 einzusetzen. Die technischen Probleme des Herstellers führen in der Folge auch zu weiteren Verzögerungen bei der Ausbildung der Lokführer, da alle bisher ausgebildeten Lokführer mit der neuen Software nachgeschult werden müssen.

Die "missliche Lage" führe nun dazu, dass man "einige Züge anstatt mit vier vorübergehend nur mit drei Wagen fahren können", so Anja Steidl.
15.02.12
Neumarkt: Ein Wagen wird abgehängt
Telefon Redaktion


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