Kantersieg als Ausrufezeichen
NEUMARKT. Hinterher musste sich niemand lange den Kopf über eine Frage zerbrechen: Wann hatte man die Basketballer des SV Stauf schon derart dominant gesehen? In der Bayernliga definitiv noch nie. Bei ihrem 110:73-Sieg überrollten die Hausherren den SSV Schrobenhausen regelrecht.
Der Kantersieg war das perfekte Ausrufezeichen für das nächste Wochenende. Am Sonntag kommt es zum absoluten Spitzenspiel der Liga: Tabellenführer Tegernheim muss bei den Drittplatzierten Staufern (19 Uhr, Halle West) ran.
Schrobenhausen reiste nur mit einem Rumpfkader an, aus dem drei Leistungsträger fehlten. Die Oberbayern wehrten sich, angeführt von Ligatopscorer Claus-Jürgen Ludwig (26 Punkte), auch nach Kräften, aber letztlich wären sie wohl selbst in Bestbesetzung chancenlos gegen die neue Staufer Spielfreude gewesen.
Vom Sprungball an legten die Hausherren ein halsbrecherisches Tempo vor. Im ersten Abschnitt gelangen ihnen so famose 31 Punkte. Ein Vorsprung von zehn Zählern stand auf der Anzeigetafel. Von außen treffsicher, hart in der Verteidigung: So lautete das Erfolgsrezept. Im zweiten Viertel gönnten sich das Team von Trainer Tom Gieritz eine kurze Verschnaufpause. Die Gäste aus Oberbayern gewannen den Abschnitt durch ihre schnellen Gegenstöße tatsächlich mit zwei Punkten, lagen aber zur Halbzeit noch mit acht Zählern zurück.
Die ersten vier Treffer in der zweiten Hälfte gehörten auch noch den Schrobenhausenern. Doch das 54:50 war wie ein Hallo-Wach-Ruf für die Staufer, die nun komplett aufdrehten. Innerhalb weniger Spielzüge eilten die Hausherren in einem 25:9-Lauf davon. Wen auch immer Coach Gieritz von seinen zwölf Leuten aufs Feld schickte, er erfüllte seinen Job bravourös. Jeder SV-Akteur steuerte Punkte bei, gleich fünf im zweistelligen Bereich. Wobei der ohnehin stark besetzte Kader in diesen Tagen noch einmal verstärkt worden ist. Aus Höchstadt/Aisch sind die beiden Bayernliga-erfahrenen Spieler Peter Prowosnik und Artur Gudebski zu den Oberpfälzern gestoßen. Auch wenn noch nicht alles rund lief, führten sich beide am Sonntag mit 6 beziehungsweise 14 Punkten prächtig ein. Besonders Gudebski räumte unter den Brettern ab.
So wurde das letzte Viertel zu einer Basketball-Gala mit wieder 31 Punkten, wie schon zu Beginn der Partie. Der Wille der inzwischen müden Schrobenhausener war gebrochen, doch sie spielten fair zu Ende. Unter dem Jubel der Fans durchbrachen die Staufer dann erstmals in dieser Saison die 100-Punkte-Mauer und hatten auch da noch nicht genug. Sie kosteten den sechsten Saisonsieg im achten Spiel ordentlich aus.
Ein paar mehr Zuschauer, als die gut 50, hätte die Partie verdient gehabt. Doch das kann und soll sich am Sonntag ändern, wenn das Oberpfalzderby gegen die Tegernheimer um die Vorherrschaft in der Bayernliga steigt.
Eine bittere Saison setzt sich dagegen für die SV-Damen fort. Nach gutem Spielbeginn (19:9) verloren sie mit 40:74 noch deutlich beim Post SV Nürnberg und sind weiter Tabellenletzte.
Wenig besser machte es die zweite Staufer Herrenmannschaft in der Bezirksklasse Oberpfalz. Sang- und klanglos gab die Truppe daheim die Partie gegen Burglengenfeld mit 44:68 aus der Hand.
Dafür ist auf die Nachwuchsteams verlass: Die U-18-Jungs besiegten Burglengenfeld mit 98:47. Auch die U14 fuhr ersatzgeschwächt einen nie gefährdeten 70:54-Heimsieg ein.
29.11.11
Neumarkt: Kantersieg als Ausrufezeichen