Siegesserie gerissen
NEUMARKT. Mit einer äußerst bitteren Niederlage im Gepäck kehrten die Staufer Basketball-Herren aus Herzogenaurach zurück.
Das 68:75 gegen einen schlagbaren Kontrahenten beendet die Siegesserie des SV und wirft die Oberpfälzer auf den dritten Platz der Bayernliga Mitte zurück. Noch viel mehr grübelt Trainer Tom Gieritz allerdings, ob sich sein Team so langsam in einen Abwärtsstrudel manövriert.
Die Warnlampen waren schon nach dem knappen Oberpfalzderby angegangen: Es sprang gegen Schwandorf nur ein äußerst mühsamer Sieg mit nur zwei Punkten Vorsprung (70:58) gegen einen Gegner heraus, den die Staufer eigentlich dominieren müssten. Die Partie nun in Herzogenaurach beim bisherigen Drittletzten taugte nicht ganz als Spiegel des Derbys - aber fast.
Wieder spielten die Staufer ein gutes erstes Viertel und lagen bei den Mittelfranken schnell mit 16:10 in Front. Eigentlich schien der SV eine souveräne Kontrolle aufzubauen. Fast zu sicher fühlten sich die Akteure aber wohl nach zuletzt fünf Siegen in Folge. Dieses Mal kam der Leistungseinbruch überraschend heftig. Zwei Drei-Punkte-Würfe der Herzogenauracher in Folge brachten die Hausherren ins Spiel. Die Staufer Verteidiger hielten plötzlich fast Sicherheitsabstand zu ihren Gegnern. Das brachte die Abstimmung in der Defensive durcheinander. Und schlagartig klappte es auch im Angriff nicht mehr.
Kaum jemand hätte gedacht, dass man noch ein schlechteres Viertel hinbekommt als die Sechs-Punkte-Blamage im Schluss-Abschnitt gegen Schwandorf, die fast noch den sicher geglaubten Erfolg gekostet hätte. Doch das toppte die Giertiz-Truppe tatsächlich bis zur Halbzeit. Lächerliche vier Pünktchen gelangen dem SV nur noch. Zur Pause war Herzogenaurach auf 34:24 enteilt.
Mit viel größerem Einsatz rückten die Staufer nun wieder näher. Bis zum Ende des dritten Viertels waren sie auf zwei Zähler an Herzogenaurach dran (52:54). Den Antreiber gab dieses Mal Tim Gieritz, der insgesamt 18 Zähler sammelte. Besonders seine vier Drei-Punkt-Würfe hielten den SV lange im Rennen. Kapitän Roland Weigl steuerte zwei Dreier bei. Topscorer war aber Aufbauspieler Martin Deinhardt, der bei 19 Punkten alle seine neun Freiwürfe traf.
Der Einsatz stimmte. Doch was auch immer die Gäste versuchten, der Abstand von zwei Punkten zog sich durch den kompletten Schlussabschnitt. Fast wie verhext schien es schon, als Michael Reinlein an die Freiwurflinie musste. Vorige Woche hatte er das Spiel gegen Schwandorf in den Schlusssekunden nervenstark mit zwei Würfen von der Linie gewonnen. Jetzt vergab er gleich vier Versuche in Folge. Die Schiedsrichter taten noch ein Übriges, um Hektik und Verunsicherung bei den Staufer aufkommen zu lassen. Mit Schrecken mussten alle mit ansehen, wie die letzten Sekunden von der Uhr tickten und die bittere Niederlage besiegelten.
Das verkorkste Wochenende für die Basketball-Abteilung des SV Stauf machte die zweiten Herren-Mannschaft in der Bezirksklasse komplett. Die Reserve unterlag mit 54:65 in Tirschenreuth.
22.11.11
Neumarkt: Siegesserie gerissen