Der Faden wird dünner
NEUMARKT. Auch ein zweites Gerichtsurteil stellt sich auf die Seite der Pfleiderer-Gläubiger und macht die rettenden Beschlüsse der Gläubiger-Versammlung zur Makulatur.
Es wird immer enger mit den Sanierungsplänen des stark angeschlagenen Neumarkter Unternehmens, das noch vor einigen Tagen voll Optimismus die Halbjahreszahlen vorlegte (
wir berichten).
Wie bereits ein Urteil vor einigen Wochen (
wir berichteten), kam nun erneut ein Frankfurter Gericht zu der Auffassung, daß die Beschlüsse der Gläubiger-Versammlung vom Juni nichts wert sind. Damals hatten sich überraschende 88 Prozent der Gläubiger der Pfleiderer-Hybrid-Anleihe für die vorgelegten Sanierungspläne ausgesprochen (
wir berichteten). 75 Prozent wären nur nötig gewesen, verkündete damals Pfleiderer.
Doch die Richter sind anderer Meinung: weil die Anleihe von der holländischen Pfleiderer-Tochter herausgegeben wurde, müsse holländisches Recht gelten - und dort reichen weder die 75 noch die 88 Prozent aus.
Vor der 5. Kammer für Handelssachen des Frankfurter Landgerichts hatten diesmal 21 Aktionäre geklagt. Sie machten außerdem geltend, daß sie von dem Neumarkter Unternehmen nicht ausreichend informiert wurden.
Pfleiderer kündigte Berufung beim Frankfurter Oberlandesgericht an.
15.11.11
Neumarkt: Der Faden wird dünner