21,3 Schüler pro Klasse


ABC-Schützen im Landkreis Neumarkt aus einem früheren Jahr
Foto:Archiv
NEUMARKT. Der bayernweite Rückgang der Schülerzahlen geht auch an der Oberpfalz und am Landkreis Neumarkt nicht vorüber.

Im Landkreis Neumarkt beträgt der Rückgang 4,8 Prozent. In absoluten Zahlen bedeutet das, dass 386 Schüler weniger die Grund- und Mittelschulen des Landkreises besuchen. Gegenüber dem Vorjahr ist der Wert gleich geblieben, erklärte Schulamtsdirektor Dieter Lang am Montag.

Der Rückgang in der Grundschule ist heuer deutlich geringer als im Vorjahr, dafür nimmt der Rückgang in der Mittelschule weiter zu – Folge der immer schwächer werdenden Geburtenjahrgänge und auch eines konstant steigenden Übertritts an Realschule und Gymnasium.

Demzufolge nimmt auch die Zahl der Schulanfänger immer mehr ab. Waren es zum Beginn des Schuljahres 2006/07 noch knapp 1500, so sind es zum kommenden Schuljahr noch 1130 Kinder.

Die Zahl der Schüler, die den Mittlere-Reife-Zug der Mittelschulen besuchen ist mit 656 deutlich höher als im Vorjahr mit 584.

Insgesamt werden etwa 7647 Schüler im Schuljahr 2011/12 die Grund- und Mittelschulen des Landkreises besuchen.

Die Klassensituation

Mit dem Rückgang der Schülerzahlen geht natürlich eine Abnahme der Klassenzahlen einher. Sie sinkt von 374 auf 359.

Das bedeutet leicht sinkende Schülerzahlen in den verbleibenden Klassen auf durchschnittlich 21,30 gegenüber 21,63 im Vorjahr. Diese Durchschnittszahl liest sich zwar recht angenehm und wäre eine aus pädagogischer Sicht höchst willkommene Klassenstärke im Unterrichtsalltag. Hinter ihr verbergen sich freilich neben Klassenstärken ab 13 Schülern auch solche mit 30 und mehr Schülern. Gerade in den Mittelschulen mit mehreren Standorten kommt es zu Klassen mit weniger als 13, aber auch zu Klassen mit mehr als 30.

Beide Extreme sind nicht gewollt und werden auch erfreulich weniger, haben aber ihre Ursache im Schüleraufkommen des jeweiligen Schulsprengels. Mehr als 300 Klassen bewegen sich aber bei Schülerzahlen von 16 bis 25. "Damit sind wir sehr zufrieden", erklärte Lang.

Für die Stadt Neumarkt mit 1997 (Vorjahr: 2066) Volksschülern in 92 (Vorjahr: 95) Klassen und mit 322 (Vorjahr:299) Schulanfängern ergibt sich hinsichtlich der Schülerzahlen/Klassen eine erfreuliche, leichte Zunahme der Schulanfänger und eine weitgehend stabile Klassenzahl.

Die Schulen

Die Situation der Schulen im Landkreis ist gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert. Lediglich die Mittelschule Pilsach ist im Schulverband mit Lauterhofen "aufgegangen" (wir berichteten). Pilsach ist ab dem neuen Schuljahr eine reine Grundschule.

Die Mittelschulverbünde stellen sich so dar:

Mittelschulverbund Schülerzahl im Verbund
Nord:
Berg
Lauterhofen (inkl. Pilsach)
342
West:
Postbauer-Heng
Burgthann
292
(+ 180 aus Burgthann)
Neumarkt:
HS Weinbergerstraße
HS West
717
Süd-West:
Mühlhausen
Freystadt
Berngau
472
Ost:
Velburg
Parsberg
Seubersdorf
Deining
Beratzhausen
649
Süd:
Berching
Dietfurt
Breitenbrunn
465
Summe: 3117

Jahrgangskombinierte Klassen

Die vor Jahren im Rahmen eines Schulversuchs eingerichtete kombinierte Jahrgangsstufe 1/2 an der Theo-Betz-Schule erfreut sich nach wie vor sehr großer Beliebtheit. Es sind stets mehr Anmeldungen als Plätze vorhanden.

Weitere kombinierte Jahrgangsstufen bestehen an den Grundschulen in Pilsach, Neumarkt-Woffenbach, Berngau, Breitenbrunn, Hohenfels und Sengenthal. Ebenfalls in kombinierten Klassen werden Schüler der Jura-Montessori-Schule unterrichtet.

Ganztagesangebote

Ein offenes Ganztagesangebot halten die Mittelschulen Berching, Berg, Deining, Neumarkt-Weinbergerstraße, Neumarkt-West, Parsberg, Velburg und Freystadt bereit. Gebundene Ganztagesangebote gibt es an den Mittelschulen in Neumarkt-Weinbergerstraße, Berching, Postbauer-Heng, Parsberg, Freystadt, Velburg.

Auch Grundschulen bieten den "gebundenen Ganztag" in Berching, Velburg, Seubersdorf, Neumarkt Theo-Betz, Berg und Postbauer-Heng an.

Berufsorientierung

Im Rahmen der Weiterentwicklung der Mittelschule spielte die Berufsvorbereitung wieder eine wichtige Rolle. So haben sich im letzten Schuljahr alle Mittelschulen an Maßnahmen zur erweiterten vertieften Berufsorientierung in der Handwerkskammer, im Berufsförderzentrum, in der Jugendbildungsstätte Waldmünchen sowie in Zusammenarbeit mit externen Fachkräften aus der lokalen Wirtschaft beteiligt.

Die Jugendlichen konnten dadurch hinsichtlich des Berufswahlprozesses wichtige, persönlich bedeutsame Erfahrungen und Informationen sammeln, hieß es.

Ergänzend dazu sei eine Initiative der Staatlichen Berufsschule wieder sehr hilfreich gewesen, die jedem Jugendlichen der 8. Jahrgangsstufe aller Mittelschulen des Landkreises einen Schnuppertag im Rahmen eines selbst ausgewählten Ausbildungsberufes ermöglichte.

Darüber hinaus förderten alle Schulleitungen mit ihren Lehrern und in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Schulamt die Durchführung von zahlreichen praktisch-musischen-künstlerischen und sozialen Unterrichtsprojekten, die allesamt einen spürbar positiven Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schüler hätten.

Man freue sich sehr, dass im nächsten Schuljahr die berufsorientierenden Maßnahmen in den Mittelschulen kontinuierlich fortgeführt und weiterentwickelt werden können, erklärte Lang. Aktuell plane man mit einem Finanzvolumen von rund 350.000 Euro. Die sehr aufwändigen Projekte wurden und werden vollständig von der Agentur für Arbeit und dem Kultusministeriums in Zusammenarbeit mit der Regierung und dem Staatlichen Schulamt Neumarkt finanziert.

Die Lehrkräfte

Insgesamt unterrichten im neuen Schuljahr an den 43 staatlichen Schulen 615 Lehrkräfte (455 Lehrer, 90 Fachlehrer, 14 Förderlehrer sowie 56 Lehramts-, Fachlehrer- und Förderlehreranwärter). Sehr erfreulich sei dabei die Versetzung von zwei Förderlehrerinnen nach Neumarkt, denn hier herrsche im Landkreis noch immer großer Bedarf.

In dieser Zahl enthalten sind 49 mobile Reserven, die zur Sicherung des Unterrichts bei Ausfällen zur Verfügung stehen. Wie in den Vorjahren ist hier die Ausgangszahl im September noch etwas niedriger, die Reserven werden aber in den krankheitsbelasteten Wintermonaten in mehreren Schritten erhöht.

Nach wie vor stammt eine Vielzahl der Lehrkräfte aus dem Regensburger Raum - mit dem Wunsch nach Versetzung dorthin. Zum Ende des abgelaufenen Schuljahres konnte wieder eine (aus Sicht der Betroffenen wie immer zu geringe) Zahl an Lehrkräften nach Regensburg versetzt werden.
05.09.11
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