Bau: Höhere Mindestlöhne

Die Bauarbeiter wollen "mehr Kies"
NEUMARKT. "Mehr Kies" in den Lohntüten auf Baustellen im Landkreis Neumarkt: seit September gilt beim Bau ein höherer Mindestlohn.
Vom Betonbauer bis zum Maurer – Bauarbeiter müssen am Monatsende mehr Geld auf dem Lohnkonto haben. Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt hingewiesen. Auf den Baustellen im Kreis Neumarkt müsse jetzt jeder Facharbeiter mindestens 12,95 Euro verdienen. "Und kein Handlanger darf mit weniger als 10,90 Euro pro Stunde nach Hause gehen. Das ist die absolute Lohnuntergrenze – sie gilt vor allem für ungelernte Beschäftigte. Alles darunter ist illegal", sagt Peter Prison.
Der Vorsitzende des IG BAU-Bezirksverbandes Oberpfalz betont, dass der neue Mindestlohn "lediglich das Fundament vom Lohnkeller" sei. "Entscheidend ist der Tariflohn. Er ist die Richtschnur für das Lohnniveau", sagt Peter Prison. Die Erhöhung des Minimallohns im September ist die zweite von insgesamt drei Stufen, mit denen der Bau-Mindestlohn steigt. Darauf hatten sich IG Bau und Arbeitgeber bei den Tarifverhandlungen im vergangenen Jahr geeinigt. Die nächste Anhebung erfolgt nach Angaben der Bau-Gewerkschaft im kommenden Juli.
Der jetzige Tarifvertrag für das Baugewerbe läuft bereits im März nächsten Jahres aus. Die IG Bau kündigte an, dann ein kräftiges Lohn-Plus für die Bau-Beschäftigten im Kreis Neumarkt erreichen zu wollen. "In der Wirtschaftskrise ging es um die Sicherung von Arbeitsplätzen. Aber im nächsten Jahr ist Schluss mit der Bescheidenheit. Die Wirtschaft boomt wieder – da gibt es keinen Grund für Zurückhaltung mehr", so der IG Bau-Bezirksvorsitzende.
23.09.10
Neumarkt: Bau: Höhere Mindestlöhne