"Wege aus der Hungerkrise"


Am Donnerstag wiesen die Vertreter der verschiedenen Organisationen auf den Vortrag hin.


Dr. Anita Idel spricht am Dienstag in Neumarkt
NEUMARKT. Um "Wege aus der Hungerkrise – mit bäuerlicher Landwirtschaft oder Agrogentechnik?" geht es bei einem "Zivilcourage"-Vortrag.

Neben dem "Bündnis für einen agrogentechnikfreien Landkreis Neumarkt" sind die Bioland Kreisgruppe Neumarkt, der Eine-Welt-Laden Neumarkt und das Ökosoziale Forum der Metropolregion Nürnberg Mitveranstalter.

Wie kann die Menschheit durch die Schaffung, Verbreitung und Nutzung von landwirtschaftlichem Wissen, Forschung und Technologie Hunger und Armut in der Welt verringern und eine nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung fördern? Dies ist die Kernfrage, die der 2009 veröffentlichte Weltagrarbericht untersucht.

An dem Mammutwerk beteiligt waren etwa 500 Experten aus aller Welt. Gefördert wurde der Weltagrarbericht von der Weltbank und verschiedenen Organisation der Vereinten Nationen. Dr. Anita Idel, Tierärztin, Dozentin und landwirtschaftliche Beraterin, war eine von drei deutschen Wissenschaftlern, die an der Erstellung des Weltagrarberichts mitgearbeitet haben.

Am Dienstag, 13.April, um 19.30 Uhr hält Dr. Idel im Berggasthof Sammüller am Schafhof einen Vortrag mit dem Titel "Wege aus der Hungerkrise – mit bäuerlicher Landwirtschaft? Oder mit Intensivlandwirtschaft und Agrogentechnik?", in dem sie über die Ergebnisse und Erkenntnisse des Weltagrarberichts berichtet.

In einem Pressegespräch erläuterten am Donnerstag Vertreter der verschiedenen Organisationen ihre Beweggründe für die Einladung von Dr. Idel. Thomas Weiß, Vorsitzender der Zivilcourage Neumarkt, erklärte, dass weltweit derzeit etwa eine Milliarde Menschen an Hunger litten. Gleichzeitig wäre die globale landwirtschaftliche Produktivität so hoch wie niemals zuvor. Das Hungerproblem sei hauptsächlich ein Verteilungsproblem. Die Versprechen der Agrogentechnikindustrie, mit dem Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen die Hungerkrise zu lösen, stimme einfach nicht. "Ganz im Gegenteil verschlimmert der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen die Lage in den ärmeren Ländern zunehmend", so Weiß.

Ruth Dorner und Birgitt Rupp, die den Eine-Welt-Laden Neumarkt vertreten, betonten, dass auch "wir Menschen in den westlichen Industrieländern" an dem Hungerproblem mit schuld seien. So würden etwa 45 Prozent aller landwirtschaftlichen Erzeugnisse für die Fütterung von Schweinen und Rindern verwendet, deren Fleisch dann wiederum auf den Tellern der westlichen Welt lande und die Situation in den ärmeren Ländern nur noch verschlimmere.

Der Grund warum das "Ökosoziale Forum" der Metropolregion Nürnberg als Mitveranstalter den Vortrag am Dienstag unterstützt, beschrieb Ralf Mützel: Das Bestreben des Ökosozialen Forums sei die Umsetzung des Global Marshal Plans, der sich wiederum an den zu Beginn des Jahrtausends formulierten Milleniumszielen orientiert. Eines der Milleniumsziele ist die Halbierung des weltweiten Hungers bis 2015. Wichtig, so Mützel, sei deshalb "die Vernetzung von Organisationen auch auf der lokalen Ebene, die an den verschiedenen Teilaspekten der Milleniumszielen arbeiten".

Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei, Spenden sind erbeten.
08.04.10
Neumarkt: "Wege aus der Hungerkrise"
Telefon Redaktion


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