Hilfe fürs Kreuz
NEUMARKT. Durch eine enge Kooperation mit dem Facharzt für Neurochirurgie, Dr. Michael Janka, sind am Klinikum Neumarkt jetzt auch operative Behandlungen von Wirbelsäulenerkrankungen möglich.
Der 46jährige bayerische Schwabe blickt auf eine langjährige neurochirurgische Erfahrung mit über zwölfjähriger Tätigkeit als Oberarzt und weit über 3000 operativen Eingriffen zurück. Zum 1. April hat er eine Praxis für Neurochirurgie im Donauer-Stiftungsgebäude beim Klinikum eröffnet. Neben seiner Praxistätigkeit wird er in enger Kooperation mit dem Klinikum Neumarkt schwere Unfälle mit Schädelverletzungen erstversorgen und operative Behandlungen von Erkrankungen der Wirbelsäule vornehmen.
Verletzungen am Schädel, die vor allem nach schwereren Verkehrsunfällen auftreten, konnten bislang mangels neurochirurgischer Kompetenz nicht am Klinikum Neumarkt aufgenommen werden. Sie wurden vom Rettungswagen oder –hubschrauber sofort in die größeren umliegenden Kliniken verbracht. Jetzt steht durch die Zusammenarbeit mit Dr. Janka eine neurochirurgische Expertise zur Verfügung, um für eine Erstversorgung die oftmals notwendige Schädeleröffnung zur Druckentlastung und Blutentfernung (sogenannte Trepanation) zu gewährleisten. Für den Unfallverletzten kann somit kostbare Zeit gewonnen werden. Auch für die Etablierung eines Traumazentrums – einem Zentrum für die Versorgung von Unfallpatienten mit mehrfach schwereren Verletzungen – am Klinikum ist die Vorhaltung eines Neurochirurgen Voraussetzung.
Gleichzeitig steht ein wirbelsäulenchirurgisches Leistungsspektrum zur Verfügung, das die operative Behandlung von Erkrankungen akuten wie auch degenerativen Ursprungs aus diesem Fachbereich umfasst. Dazu gehören die Behandlung von Bandscheibenvorfällen und Wirbelkanalverengungen der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule, Behandlung von Makro- und Mikroinstabilitäten der Wirbelsäule mit modernen, schonenden - teils dynamischen – Stabilisierungsverfahren und die Interdisziplinäre Behandlung komplexer Wirbelsäulenverletzungen. Auch Notfalleingriffe und minmal-invasive Operationsverfahren kommen zum Einsatz.
Dr. Janka betonte, dass Wirbelsäulenerkrankungen zu den "neuen" Krankheitsformen der modernen Gesellschaft zählen. Die umgangssprachlich oft auch als "Kreuzschmerzen" bezeichneten Beschwerden kann man mittlerweile als Volkskrankheit bezeichnen. Nach einer konservativen Therapie mit Medikamenten, Krankengymnastik und ambulanter Therapie ist oftmals eine Operation unumgänglich. Getreu seinem Motto "Die Medizin sollte nicht nur dem Leben Jahre geben, sondern auch den Jahren Leben (G.CH. Lichtenberg (1742-99)" hat er sich zum Ziel gesetzt, diesen Menschen wieder eine Rückkehr in ihr Arbeitsleben und einen beschwerdearmen bis –freien Alltag zu ermöglichen.
Landrat Albert Löhner und Vorstand Peter Weymayr freuten sich, dass mit der operativen Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen eine der wenigen noch bestehenden Versorgungslücken im Landkreis Neumarkt geschlossen werden konnte. Es erfolgt eine enge Kooperation mit der Unfallchirurgischen Klinik von Dr. Thomas Schmickal und der Orthopädischen Chirurgie von Dr. Wolfgang Hönle, die bei der stationären Nachsorge unterstützend tätig sein werden.
06.05.09
Neumarkt: Hilfe fürs Kreuz