"Mobil auch ohne Auto"


Die CSU möchte die Mobilität der Bürger auch ohne Auto erhalten - hier die Stadtbusse in Neumarkt.
Foto:Archiv
NEUMARKT. Die CSU-Kreistagsfraktion will einen "flexiblen ÖPNV" und verfolgt deshalb ein "transnationales Projekt" in Traunstein.

"Wenn wir wollen, dass die verschiedenen Regionen unseres Landkreises wenigstens einigermaßen gleiche Zukunftschancen haben, dann müssen wir uns im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs etwas einfallen lassen," stellte der Vorsitzende Josef Köstler bei der letzten Fraktionssitzung fest.

Die Menschen im ländlichen Raum würden ein hohes Maß an Mobilität auch dann noch erwarten, wenn das Auto nicht mehr zur Verfügung steht. Sie wollten rechtzeitig wissen, was sie erwartet, um sich für einen Verbleib im Dorf und in der Region zu entscheiden. Diese Überlegungen würden nicht erst im Alter beginnen, sondern auch schon für junge Familien gelten.

Eine veränderte Gesellschaft auf dem Lande sei nicht mehr durch verwandtschaftliche Beziehungen oder die Betreuung durch die Kinder bestimmt. Viele Ältere kämen erst jetzt allmählich in die Situation, auf den ÖPNV angewiesen zu sein. Doch diese Zahl werde sich kontinuierlich steigern.

Mit dieser Problematik habe nicht nur der Landkreis Neumarkt in den Gemeinden zu kämpfen, die abseits der großen Verkehrsadern liegen. Damit würden sich auch viele andere ländlich strukturierte Landkreise auseinandersetzen, unter anderem auch der Landkreis Traunstein. Dort wurde über das Fraunhofer Institut ein Modellversuch gestaltet, in dem fünf feste Partner kooperativ zusammenwirken, um die Verkehrsmittel zu den Menschen zu bringen, hieß es bei der Vorstellung dieses "transnationalen Projekts" in der CSU-Fraktion.

Die Projektgruppe war vor die Aufgabe gestellt, ein bislang beschränktes Angebot mit erschwertem Zugang für die älteren Menschen den Bedürfnissen dieser Menschen anzupassen. Das Fraunhofer Institut habe daraus ein System entwickelt, in dem mit einfachen Bedienungselementen die satellitengesteuerte Navigation und Information aufgenommen wird. Private Dienstleister, soziale Fahrdienste und der übliche ÖPNV seien in dieses Beförderungssystem eingebunden.

Die CSU-Fraktion will dieses erst seit wenigen Wochen in der Praxis erprobte Modell verfolgen. Vielleicht lasse es sich auch auf den Landkreis Neumarkt übertragen oder man könne wenigstens Teile davon übernehmen, meinten Fraktionsmitglieder. Schon jetzt denkt man in der Fraktion darüber nach, Bürgerbusse einzusetzen und die Möglichkeiten eines flexibleren öffentlichen Personennahverkehrs über die bisherigen, "durchaus brauchbaren" Angebote hinaus auszuloten.

"Der ÖPNV nimmt eine Schlüsselstellung in der Entwicklung des flachen Landes ein. Deshalb müssen wir alles tun, um die Mobilität im Landkreis zukunftsfähig zu gestalten", hieß es von der CSU-Fraktion.
06.05.09
Neumarkt: "Mobil auch ohne Auto"
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