Kontrovers diskutiert
NEUMARKT. Kontrovers diskutierte der Kulturausschuss des Bezirkstags die weitere Unterstützung der Benediktinerabtei Plankstetten.
Der Bezirk Oberpfalz fördert die Gesamtsanierung des Klosters bereits mit 450.000 Euro – verteilt auf fünf Jahre, hieß es am Donnerstag bei der Verteilung von Zuschüssen für Musik- und Heimatpflege sowie Jugendförderung. Da für die Abtei eine Finanzierungslücke bleibt, schlug die Verwaltung vor, weitere maximal 100.000 Euro für das sechste Förderungsjahr in Aussicht zu stellen.
"Dies ist eine Jahrhundert-Baumaßnahme und der Bezirkszuschuss ist ein wesentlicher Finanzierungsbeitrag", befürwortete Bezirksrat und Landrat Albert Löhner die Aufstockung der Mittel. Dieser Argumentation schloss sich Bezirksrat Richard Gaßner (SPD) nicht an und stimmte gegen die Inaussichtstellung weiterer Fördermittel.
Vom Bayerischen Jazz-Weekend in Regensburg über die Regensburger Domspatzen bis hin zum Ostbayerischen Jugendorchester, vom Arbeitskreis für Erdstallforschung über die Regensburger Schriftstellergruppe International bis hin zur Beratungs- und Forschungsstelle für Volksmusik in Ostbayern – der Bezirk Oberpfalz fördert auch in diesem Jahr wieder eine Vielzahl kultureller Einrichtungen und Veranstaltungen.
Die Höhe der Zuschüsse, die der Kulturausschuss des Bezirkstags der Oberpfalz in seiner Sitzung am Donnerstag unter Vorsitz von Bezirkstagspräsident Franz Löffler in Regensburg bewilligte, liegt bei knapp 110.000 Euro. Darüber hinaus beschlossen die Bezirksräte eine Änderung der Förderrichtlinien für die Oberpfälzer Festspiele. 2009 stehen hierfür als Richtwert 30.000 Euro (bisher: 15.000 Euro jährlich) zur Verfügung und der maximale Zuschuss in Höhe von 1.500 Euro pro Festspiel und Jahr entfällt. Vielmehr wird ein Fördersatz in Höhe von fünf Prozent der Gesamtkosten zugrunde gelegt, wobei diese Gesamtkosten eines Festspiels bei 100.000 Euro gedeckelt werden. Diese Richtlinienänderung bedeutet für alle bisher geförderten Oberpfälzer Festspiele eine Erhöhung des Bezirkszuschusses.
Als größte Einzelzuschüsse bewilligten die Bezirksräte dem Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg 20.000 Euro für dringend notwendige Investitionen sowie der Stadtbühne Vohenstrauß mittelfristig 12.500 Euro jährliche Förderung. Beide Institutionen hätten ein Alleinstellungsmerkmal in der Oberpfalz, so die Bezirksräte.
Wie jedes Jahr erhalten auch eine Vielzahl kultureller Institutionen finanzielle Unterstützung, so unter anderem der Nordbayerische Musikbund (insgesamt 35.000 Euro), das Ostbayerische Jugendorchester (5.000 Euro), die Beratungs- und Forschungsstelle für Volksmusik in Ostbayern (5.000 Euro), die Stiftung Regensburger Domspatzen (2.500 Euro), die Stadt Weiden für die 25. Weidener Literaturtage (1.500 Euro), der Arbeitskreis für Flur- und Kleindenkmalforschung (2.500 Euro) und der Verband für Orts- und Flurnamenforschung (300 Euro).
Im Rahmen der Jugendförderung erhält das Schullandheimwerk Niederbayern/Oberpfalz einen Zuschuss in Höhe von 5.000 Euro, und für Ersatzinvestitionen für das Medienstudio in der Jugendbildungsstätte Waldmünchen stellt der Bezirk Oberpfalz in den Jahren 2009 bis 2012 jährlich 4.000 Euro zur Verfügung. "Dieses Geld ist vor allem im Jugendbereich bestens angelegt. Der Bezirk Oberpfalz leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Jugendlichen", urteilte Bezirkstagspräsident Franz Löffler.
Auch kleinere Publikationen, wie beispielsweise die Neuauflage der Geschichtensammlung von Eugen Oker oder die Dokumentation "Alte einklassige Schulen in der Oberpfalz – Landkreis Cham" erhalten finanzielle Unterstützung.
02.04.09
Neumarkt: Kontrovers diskutiert