Gegen neue Strahler

Die Mariahilfbergkirche sollte ursprünglich von zusätzlichen Leuchten angestrahlt werden.
Fotos: Harald Liederer(2), Thomas Monn(1)

Die Sternwarte am Mariahilfberg.

Der Weltraum wird beleuchtet - hier am Beispiel Burgruine
Wolfstein
NEUMARKT. Die SPD-Stadtratsfraktion und der SPD-Ortsverein informierten sich am Donnerstag bei einem Besuch auf der Sternwarte über die Vereinstätigkeit.
Einen wesentlichen Teil des Vortrags behandelte das Thema "Lichtverschmutzung". Es wurde erörtert, welche Auswirkungen eine Anstrahlung der Mariahilfkirche auf die Tätigkeit der Himmelsforscher hätte. Der heftig umstrittene Beschluß des Neumarkter Bausenats ist nämlich offizi8ell noch immer nicht vom Tisch (wir berichteten mehrfach).
Harald Liederer und Michael Endig berichten von den Anfängen der Gründung der Bayerischen Volksternwarte Neumarkt im Jahre 1969 durch Fritz Weithaus und 14 weiteren Mitstreitern. Die "Fritz-Weithaus-Sternwarte", wie sie heute heißt, kann im Jahre 2009 ihr 40jähriges Bestehen feiern und hat inzwischen
200 Mitglieder.
Die Besucherzahlen würden zeigen, dass das Interesse an der Himmelskunde groß ist.
Alleine im letzten Jahre hätten 3000 Besucher an Veranstaltungen und Führungen teilgenommen.
Besonder stolz können die Vereinsmitglieder darauf sein, dass im selben Zeitraum 900 Kinder an Kindervorstellungen und Sonderführungen teilnahmen, sagte SPD-Ortsvorsitzender Johannes Foitzik. Endig berichtete, dass gerade Kinder neugierig und wissensdurstig seien. Viele von ihnen würden sich Sorgen machen, "weil die Umwelt so verschmutzt wird".
Das Thema Lichtverschmutzung wurde durch eine
Power-Point-Präsentation vermittelt.
Die dort genannte bereits jetzt weltweite Lichtverschmutzung mit gravierenden Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt sorgten bei den Teilnehmern für Betroffenheit.
Werksreferent Karl-Heinz Brandenburger erklärte, dass es Ziel sein Müsse, die Lichtverschmutzung zu reduzieren. Auf gar keinen Fall dürften "neue, nicht notwendige Lichtemissionen geschaffen werden", sagte er.
Die Anstrahlung der Mariahilfkirche hätte zur Folge, dass die Sternwarte ihre Tätigkeit am jetzigen Standort aufgeben müsste, hieß es.
Für die Bürger von Neumarkt wäre dies mit einem "Verlust an Kultur und Information" verbunden.
Die SPD-Stadtratsfraktion kam nach dem Vortrag auf der Sternwarte zum Ergebnis, "dass ein Anstrahlen der Mariahilfkirche - unter dem Aspekt, die Schöpfung zu bewahren - nicht verantwortbar ist".
09.10.08
Neumarkt: Gegen neue Strahler