Palliativstation eingeweiht

Die Eheleute Leokadia und Johann Donauer waren antürlich Ehrengäste bei der Einweihungsfeier am Freitag.
Fotos: Susanne Weigl

Den Stiftern wurde der Dank ausgesprochen.

Eines der Patienenzimmer.
NEUMARKT. Der von den Eheleuten Leokadia und Johann Donauer gestiftete Neubau am Klinikum wurde eingeweiht und nimmt ab Montag seinen Betrieb auf.
Am Freitag-Nachmittags nutzten viele Neumarkter die Gelegenheit, anlässlich eines "Tag der offenen Tür" das Gebäude zu besichtigen und die darin befindlichen Bereiche näher kennenzulernen.
150 geladene Gäste waren bei der Einwehung zugegen. Nach einem ökumenischen Gottesdienst, der von den beiden katholischen Pfarrern Norbert Winner und Dr. Dr. Michael Gmelch und dem evangelischen Priester Loos zelebriert wurde, erhielt das neue Gebäude den kirchlichen Segen.
Landrat Albert Löhner begrüßte insbesondere das Stifterehepaar Leokadia und Johann Donauer und bedankte sich für deren großzügige Stiftung, die es dem Landkreis und dem Klinikum erst ermöglicht hatte, die neuen Bereiche zu etablieren. Von Architekt Hans-Jürgen Distler wurde der symbolische Schlüssel an den Bauherrn überreicht. Er ließ kurz die bauliche Entstehungsgeschichte Revue passieren. Nach ersten Gesprächen Ende 2006 konnte bereits im August 2007 mit dem Bau begonnen werden. Nach nur 13 Monaten Bauzeit kann der Neubau mit über 3.000 Quadratmetern Fläche nun in Betrieb genommen werden.
Anschließend stellte Dr. Susanne Vogel, die ärztliche Leiterin der neuen Palliativstation, den Aufgabenbereich der Palliativmedizin näher vor. Dabei handelt es sich um die Behandlung schwerstkranker, vor allem Tumorpatienten, die bereits austherapiert sind, aber eine Linderung ihrer Leiden sowie prophylaktisch eine Vermeidung von krankheitsbedingten Symptomen erhalten sollen.
Auf einer eigenen Station haben diese Menschen die Möglichkeit, in enger Nähe zu ihren Angehörigen eine würdevolle Behandlung zu erfahren. Dabei wird eng mit den niedergelassenen Ärzten, Hospizvereinen, Selbsthilfegruppen und Seniorenheimen kooperiert, um eine bestmögliche, abgestimmte Versorgung zu garantieren. Elf Betten stehen auf der Neumarkter Palliativstation zur Verfügung.
Die beiden Stifter haben sich diese Einrichtung besonders zu Herzen genommen. Sie übernehmen hier nicht nur die Baukosten, sondern finanzieren auch die Ausstattung und das medizinische Equipment.
Vorstand Peter Weymayr und Ärztlicher Leiter Dr. Ekkehard Geist bedankten sich bei dem Stifterehepaar für deren Engagement. Sie verwiesen auf die übrigen medizinischen Nutzungen. So geht im November ein ambulantes OP-Zentrum mit zwei Eingriffsräumen und Überwachungseinheit eingerichtet. Dieses Ambulatorium dient vornehmlich der dringenden Entlastung der sieben Zentral-OPs. Durch die Zunahme um mehrere Fachrichtungen und einer deutlichen Patientenzahlsteigerung sind die mittlerweile stark überlastet. In den Eingriffsräumen werden Operationen, die nach dem Willen der Gesundheitspolitik nicht mehr als stationäre Eingriffe finanziert werden, durchgeführt. Das Ambulatorium steht aber auch interessierten niedergelassenen Fachärzten offen.
Dr. Ekkehart Ladda ist mit seiner internistisch-onkologischen Praxis in das Erdgeschoss des Stiftungsgebäudes umgezogen. Die Kooperation mit Dr. Ladda beschränkt sich aber nicht auf ein reines Mietverhältnis. Vielmehr soll die onkologische Versorgung im ambulanten und stationären Bereich ausgebaut und vertieft werden. Die Kooperation ermöglicht eine optimale Abstimmung der Behandlungsschritte zwischen den medizinischen Disziplinen und Fachabteilungen und schafft ein umfassendes Betreuungs- und Behandlungsangebot für die Patienten. Außerdem wird Dr. Ladda in der ärztlichen Versorgung der Palliativstation unterstützend tätig. Eine weitere Arztpraxis im Erdgeschoss ist noch nicht vermietet.
Das Untergeschoss, das durch eine hochwertige Belichtung nahezu komplett als Vollgeschoss nutzbar ist, beherbergt die Tagesklinik für Schmerztherapie sowie die Hebammenpraxis der Beleghebammen. In der Tagesklinik für Schmerztherapie, die im Sommer 2007 in einem Provisorium ihren Betrieb aufnahm, wird Hilfe für chronisch Schmerzkranke (zum Beispiel Kopf-, Nerven- und Rückenschmerzen, Schmerzen des Bewegungsapparates) angeboten, für die eine ambulante Behandlung nicht mehr ausreicht.
Die am Haus tätigen Beleghebammen betreiben ihre Hebammenpraxis künftig direkt an der Klinik und damit so nahe wie möglich an ihrem Haupteinsatzgebiet, dem Kreißsaal. In den Praxisräumen finden alle Kurse für die Geburtsvorbereitung bis hin zur Nachsorge statt.
Musikalisch wurde der Festakt von der Blaskapelle Pilsach aus dem Heimatort der Donauers umrahmt.
Nachmittags hatte dann die interessierte Öffentlichkeit Gelegenheit, das Stiftungsgebäude am Tag der offenen Tür zu besichtigen.
Susanne Weigl
03.10.08
Neumarkt: Palliativstation eingeweiht