"Sportgerechte Ernährung"
NEUMARKT. Wer Sport
treibt, sollte nicht nur an die richtige Ausrüstung, sondern vor
allem an die richtige Ernährung denken. "Denn fast die Hälfte aller
Leistungseinbrüche im Sport sind auf Ernährungsfehler
zurückzuführen", sagt Michael Popp, Sprecher der Apotheker im
Landkreis Neumarkt.
Die Apotheken im Landkreis wollen deshalb individuell darüber beraten, was man vor,
während und nach dem Sport essen und trinken soll.
"Ein Ernährungsplan hilft nicht nur Spitzensportlern ihr Leistungs-
Maximum zu halten, sondern ist auch für Freizeitsportler wichtig,"
sagt Apotheker Popp und fügt hinzu: "Besonders wichtig ist es,
dass sie immer rechtzeitig und ausreichend trinken und dabei
dem Körper die Mineralstoffe und Spurenelemente wieder
zuführen, die er beim Schwitzen verliert".
Bereits unter normalen
Bedingungen scheidet der Körper zweieinhalb Liter Wasser
täglich aus – bei Hitze und Anstrengung entsprechend mehr. Wird
die Flüssigkeit nicht regelmäßig ersetzt, nimmt die
Leistungsfähigkeit ab und im schlimmsten Fall bricht der
Organismus zusammen, erklärt Apotheker Popp.
Nicht alle Getränke eignen sich gleich gut für die Regeneration
des Wasserhaushalts. Bei mittlerer Belastungsdauer rät Popp zu
stillem Mineralwasser und Apfelsaftschorle als schnellstmöglichen
Flüssigkeitsersatz. "Wer sichergehen möchte, dass er genügend
Mineralstoffe bekommt, kann zu einem Mineraldrink greifen", sagt
Popp.
Aber nicht alle sogenannten "Sportlergetränke" halten, was
sie versprechen. Empfehlenswert sind speziell für
Leistungssportler entwickelte isotonische Getränke. Fruchtsäfte,
Süßgetränke wie Cola, Limonade, Eistee oder so genannte
"Energydrinks" haben einen zu hohen Zuckergehalt und sind als
Sportgetränke deshalb ungeeignet. Popp: "Auch Bier oder Kaffee nach dem Sport sind keine
geeigneten Durstlöscher". Denn Koffein und Alkohol würden
die Wasserausscheidung der Nieren steigern und auf diese
Weise sogar noch den Flüssigkeitsbedarf erhöhen.
Sport erhöht den Bedarf an manchen Vitaminen und
Mineralstoffen: Sportler brauchen mehr Kalium, Kalzium und vor
allem Magnesium. Deshalb ist es wichtig, dass die Ernährung
abwechslungsreich und vollwertig ist. Empfehlenswert ist die "five
a day"-Regel: Fünf Portionen Obst oder Gemüse pro Tag. Wer
sich einseitig ernährt und seine Nahrung ergänzen will, sollte das
gezielt im Hinblick auf die jeweilige Sportart tun und sich dazu in
einer Apotheke beraten lassen.
Reis, Nudeln, Kartoffeln und Brot sollten über die Hälfte des
Energiebedarfs decken. Etwa drei Stunden vor dem
Sport sollte man eine kohlenhydratreiche, fettarme Mahlzeit und eine Stunde
vor Belastungsbeginn den letzten kleinen Imbiss zu sich nehmen.
Nach einer
Stunde Sport muss sich der Körper regenerieren. Die
Glykogenspeicher in den Muskeln sind zu zwei Dritteln erschöpft.
Wer sich nun mit fettem Essen und einem Bier belohnt, hat am
nächsten Tag müde, schmerzende Muskeln. Richtig sind
stattdessen viel Wasser oder Fruchtsaftschorle und eine
kohlenhydratreiche Ernährung, um die Energiespeicher schnell
wieder aufzufüllen.
13.08.08
Neumarkt: "Sportgerechte Ernährung"