Einstimmig hinter Jawurek


Unruhe in der CSU-Spitze: Stadtverbands-Chef Hel-
mut Jawurek (stehend), Bürgermeisterin Ruth Dorner
und Fraktions-Vorsitzender Dr. Heinz Sperber.
Foto: Zwick/Archiv
NEUMARKT. Nach der Kampagne gegen Teile der Neumarkter CSU-Führung sammelte sich am Wochenende als erster der CSU-Ortsverband Stadtosten hinter dem angeschlagenen Vorsitzenden Helmut Jawurek. Er wurde demonstrativ aufgefordert, erneut als Stadtverbandsvorsitzender zu kandidieren.

Eine seit Wochen als Routinetermin geplante Mitgliederversammlung nutzte ein Teil der CSU-Parteibasis, um den Unmut über lautgewordene Kritik am Stadtverband und eine "öffentliche Finanzdiskussion" zum Ausdruck zu bringen. Stadtverbandsvorsitzender Helmut Jawurek wiederholte bei der Versammlung, dass Gerüchte über Finanzprobleme jeder Grundlage entbehren. Einhellig wurde er von den Mitgliedern des CSU-Ortsverbandes Stadtosten aufgefordert, erneut als Stadtverbandsvorsitzender zu kandidieren.

Der ursprünglich vorgesehene Hauptpunkt der Tagesordnung, nämlich die Wahl eines Beisitzer im Ortsvorstand für den verstorbenen Bürgermeister Erich Bärtl und die Wahl der Delegierten in die besondere Kreisvertreterversammlung für die Bundestags- und Europawahl 2009 war schnell abgehandelt. Zum Beisitzer wurde Bauingenieur Robert Renker gewählt. Als Delegierte wurden Dr. Peter Donauer, Helmut Lahner, Xaver Lang, Robert Renker, Ferndinand Ernst und Andrea Kippes bestimmt.

Zu den Spekulationen über Unregelmäßigkeiten in der CSU-Kasse (wir berichteten) erläuterte Helmut Jawurek ausführlich die Finanzsituation und erklärte noch einmal, dass es kein Minus in der Stadtkasse gebe. Etliche Mitglieder zeigten sich erbost, dass überhaupt Zahlen - und dann auch noch falsche - an die Öffentlichkeit gekommen seien.

Es sei das gute Recht jedes CSU-Mitgliedes und jedes Funktionsträgers intern konstruktive Kritik mit Verbesserungsvorschlägen zu üben; den Stadtverband jedoch pauschal in Frage zu stellen, sei völlig inakzeptabel, hieß es. Helmut Lahner sagte, dass Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten innerhalb einer Partei normal seien. Man müsse sich klar vor Augen halten, dass Wahlniederlagen der CSU regelmäßig auch auf fehlende Geschlossenheit zurückzuführen seien.

Schriftführer Michael Gruber berichtete davon, dass die Anwohner der Eberhard-Faber-Straße nicht nachvollziehen könnten, dass weitestgehend intakte Gehsteige auf Kosten der Anwohner erneuert werden sollten. Es gäbe bereits eine Unterschriftenaktion gegen dieses Vorhaben der Stadt. Der Ortsverband hat Stadtrat Helmut Lahner gebeten, diesem Thema, das seit mehreren Jahren Ärger bei Anliegern erzeugt und nicht nur die Anwohner der Eberhard-Faber-Straße betrifft, nachzugehen. Es sei nicht nachzuvollziehen, dass im Zusammenhang mit Baumaßnahmen der Stadtwerke einen Großteil der "Zeche" die Anwohner zahlen müssten. Genauso wenig könne es sein, dass Gehwege oder Straßen einfach wegen ihres Alters und nicht wegen Schäden als sanierungsbedürftig angesehen würde. Finanzbelastungen der Anlieger dürften nicht vom Glück oder Pech abhängen, ob sich unter "ihren" Straßen oder Gehwegen Versorgungsleitungen befänden.

Abschließend sagte Vorsitzender Dr. Peter Donauer, dass es wesentlich dem Verhandlungsgeschick und der politischen Erfahrung von Helmut Jawurek zu verdanken ist, dass die CSU den ersten Vertreter des Oberbürgermeisters und nicht den zweiten Bürgermeister stellt. Jawurek hätte die Zeichen der Zeit nach der verlorenen Stadtratswahl am schnellsten erkannt und "entsprechend klug mit anderen Fraktionen verhandelt".

Einhellig gaben die Mitglieder des Ortsverbandes Helmut Jawurek anschließend mit auf dem Weg, dass er sich auf die Mitglieder und Delegierten des Ortsverbandes Stadtosten verlassen könne und eine erneute Kandidatur für den Stadtverbandsvorsitz uneingeschränkt gewünscht sei.
13.07.08
Neumarkt: Einstimmig hinter Jawurek
Telefon Redaktion


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