Immer mehr Arbeit


Eine von 65 Mitarbeiterinnen in der ambulanten Pflege vor
ihrem Dienstfahrzeug auf dem Weg zu einer von 737 Patienten
des BRK im Landkreis Neumarkt
NEUMARKT. Der Kreisverband des Roten Kreuzes stellte den Jahresbericht für die "ambulanten sozialen Dienste" vor.

"Die Arbeit wird immer mehr, alle sozialen Dienstleistungen des BRK werden verstärkt nachgefragt", so fasste BRK-Kreisgeschäftsführer Klaus Zimmermann den Bericht zusammen. Gemeinsam mit den BRK-Pflegeteamleitungen Rosemarie Schmidt, Edeltraud Zitzelsberger und Karolina Zollbrecht wurde das umfassende Werk am Mittwoch der Öffentlichkeit vorgestellt.

Wegen der Alterspyramide werde auch in Zukunft einiges an weiterer Tätigkeiten und Aktivitäten auf das Rote Kreuz und andere Wohlfahrtsverbände und Privatanbieter zukommen, hieß es. "Wir sehen uns dafür gerüstet", sagte Zimmermann. Er appellierte aber auch an junge Leute, sich im sozialen Bereich ehrenamtlich oder beruflich zu engagieren. Zimmermann: "Eine pflegerische Ausbildung ist sicherlich eine zukunftsweisende Entscheidung".

Die Ambulante Pflegestation Neumarkt existiert seit 1979. Wegen des großen Versorgungsgebietes muss mit relativ hohem Wegeaufwand gerechnet werden, der jedoch durch eine sorgfältig abgestimmte Toureneinteilung und mit dem Einsatz von 25 Fahrzeugen minimiert werde. Angeboten werden: Vier Pflegetems stehen dafür im Landkreis Neumarkt zu Verfügung: Parsberg, Berching/Mühlhausen, Neumarkt und Hohenfels/Velburg. Das Pflegeteam Parsberg ist dabei das größte Pflegeteam und existiert bereits seit 1979.

Die Leistungen in der Ambulanten Pflege werden von drei Kostenträgern übernommen: Krankenkassen, Pflegekassen und Selbstzahler.

Die Anzahl der gepflegten Patienten konnte in jedem Pflegeteam wieder gesteigert werden - derzeit sind es 737 Menschen. Dies sei ein Vertrauensbeweis an den gesamten Pflegedienst, sgte Zimmermann.

Nachdem im Vorjahr der Umsatz um 11 Prozent anstieg, konnte im Jahr 2007 der Umsatz um 5,8 Prozent gesteigert werden und lag bei 1.287.635,35 Euro.

65 Krankenschwestern, Altenpflegerinnen, Krankenpflegehelferinnen, Altenpflegehelferinnen, Pflegeassistenten, Hauswirtschafterinnen und Verwaltungsfachkräfte sind beim Roten Kreuz beschäftigt.

Im Jahr 1995 wurde die Pflegeversicherung zur Absicherung bei Pflegebedürftigkeit eingeführt. Jetzt im Jahr 2008 plant die Regierung mit dem Pflege- Weiterentwicklungsgesetz eine erste große Überarbeitung. Der umstrittenste Punkt des neuen Gesetzesentwurfes ist der Pflegestützpunkt. Der Pflegestützpunkt versteht sich als Beratungsstelle für pflegende Angehörige. Es soll als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen der Pflege dienen. Die Pflegestützpunkte sollen nach Willen des Gesetzgebers in vielen Orten präsent sein.

Beim BRK-Kreisverband verfügt man bereits in Neumarkt über eine staatlich anerkannte Fachstelle für pflegende Angehörige. Wegen der geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen will man aber dem Wunsch nach mehr Pflegeberatung vor Ort nachkommen und hat bereits in Parsberg den ersten Pflegestützpunkt eröffnet. Zwei weitere werden zusammen mit den Wohlfahrtsverbänden Caritas, Diakonie und Regens-Wagner-Stiftung in Neumarkt folgen.

Im Rahmen von "Essen auf Rädern" wurden im Stadtgebiet von Neumarkt, Parsberg, Postbauer-Heng und Seubersdorf 99 Kunden der warme Mittagstisch frei Haus geliefert. Im Gebiet des ganzen Landkreises kann man zudem 60 Kunden mit einem tiefgekühlten Wochenvorrat ausstatten. So sei niemand auf eine Essenszeit festgelegt und könne selbst entscheiden, wann und was er essen möchte.

Ein sehr wichtiger Bestandteil in der Begleitung pflegender Angehöriger seien die einmal im Monat stattfindenden Gesprächskreise für pflegende Angehörige in Neumarkt und Parsberg. Im Jahr 2007 fanden dort elf Treffen statt. Gerade für pflegende Angehörige sei es sehr schwierig, Termine außer Haus wahrzunehmen und so konnte der BRK-Entlastungsdienst mit 20 ehrenamtlichen Mitarbeitern auch hier wertvolle Arbeit leisten. Mit 1145 Stunden haben sie im Jahre 2007 vielen pflegenden Angehörigen freie Zeit geschenkt.

Der BRK-Kreisverband bietet der Bevölkerung im Rahmen seiner Sozialarbeit vielfältige Hilfen an. Als eine Anlaufstelle für Rat- und Hilfesuchende aller Altersstufen bietet die Sozialarbeit Beratung in sozialen und psychosozialen Fragen und Information über Sozialleistungen freier und öffentlicher Träger.

Einen Schwerpunkt der Sozialarbeit stellt die Offene Behindertenarbeit dar mit zwei Kontaktgruppen für körperbehinderte Menschen in Neumarkt und Berching.

Im Rahmen der psychosozialen Krebsnachsorge konnten an Brustkrebs erkrankte Frauen in zwei offenen Gesprächsgruppen Hilfe und Unterstützung finden.

Im Kreisverband sind etwa 350 Personen in 17 Seniorengymnastikgruppen und Wassergymnastikgruppen aktiv. Für die Teilnehmer dieser Gruppen fanden vierteljährlich gesellige und kulturelle Veranstaltungen statt. Für die Übungsleiter wurden Fortbildungsmaßnahmen und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch organisiert.
30.04.08
Neumarkt: Immer mehr Arbeit
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