Ärzte kauften Möbelhaus


Vom ehemaligen Möbelhaus Brand bleiben nur die Grund-
mauern bestehen. Architekt Theo Nutz will es "entkernen" und
in Arztpraxen aufteilen. Unser Bild zeigt das Modell, das bereits
den Schriftzug "Ärztehaus" trägt.
Fotos: Susanne Weigl

Mit einem Gläschen Sekt begießen die sechs Investoren mit
ihren Ehepartnern die Neuerwerbung, die sie einem anderen
Interessenten vor der Nase wegschnappten.


Die beiden Geschäftsführer der Investorengesellschaft, Dr. Wolf-
gang Bärtl und Dr. Klaus Kubitschek sowie Prokurist Dr. Andreas
Röschl zusammen mit Architekt Theo Nutz.
NEUMARKT. Die Spatzen pfiffen es längst von den Dächern: aus dem Möbelhaus Brand wird ein Ärztehaus. Am Mittwoch machten sechs Investoren "Nägel mit Köpfen".

Sie warteten nicht auf den Versteigerungstermin, der für den 11. September anberaumt war und von dem sich ein anderer Interessent den Zuschlag erhoffte. So kam der "Investorengesellschaft für ein Ärztehaus" das Verkaufsangebot der Bank recht gelegen - und schlug um 16.30 Uhr beim Notar zu.

Voller Euphorie schwärmte einer der Geschäftsführer der Investorengruppe, Dr. Wolfgang Bärtl, von der Neuerwerbung: "Die Lage für ein Ärztehaus in Neumarkt ist so ideal, dass andere sogar Schlösser hier her bauen", womit er auf das benachbarte Hanauer-Anwesen anspielte.

Schon im ersten Quartal des Jahres 2009 sollen hier die ersten Mediziner einziehen. Bereits jetzt haben sich 17 Ärzte der verschiedensten Fachrichtungen großzügige Praxisräume reservieren lassen, was eine Auslastung von 70 Prozent entspricht. Die noch freien Vakanzen auf der Gesamtfläche von 4.500 Quadratmetern werden aber auch noch rasch vermietet sein, dessen sind sich Mitgeschäftsführer Dr. Klaus Kubitschek zusammen mit den anderen Mitgesellschaftern und Investoren sicher.

Diese sind Dr. Wolfgang Bärtl (Orthopädie), Dr. Klaus Kubitschek (Innere Medizin), Dr. Georg Kellner (Orthopädie), Dr. Andreas Röschl (Kardiologie), Dr. Albert Schreiber (Chirurgie) und Dr. Marie-Luise Vogel (Allgemeinmedizin). Als Architekten haben die Investoren Theo Nutz verpflichtet. "Nach erfolgtem Umbau wird nichts mehr an ein Möbelhaus erinnern, denn das Gebäude wird völlig entkernt", gibt er als Maßstab vor.

Das leidige Parkproblem, das andernorts die Pläne platzen ließ, ist hier kein Thema: 100 barrierefreie und kostenlose Stellplätze stehen für Patienten zur Verfügung, und die Haltestellen zweier Buslinien sind direkt vor dem künftigen Haupteingang gelegen.

Selbstredend ist eine Versorgung der Patienten auf hohem Niveau. Dieses wird durch ideelle, wirtschaftliche und organisatorische Synergien erreicht, wobei sich hausärztliche und fachärztliche Betreuung geradezu ideal ergänzen. Die "GmbH & Co KG." - unter dieser Rechtsform wird das Ärztezentrum betrieben - legt größten Wert darauf, nicht als "Gesundheits-Insel" ein Eigenleben zu führen, sondern mit allen niedergelassenen Kollegen und dem Klinikum ein partnerschaftliches Verhältnis zu pflegen.

Praxisübergreifend - so ist die Zukunft angedacht - sollen Seminarräume allen Medizinern im Ärztezentrum offen stehen, ein ambulantes OP-Zentrum, Apparategemeinschaften und eine orthopädisch-chirurgische Notfallambulanz (u.a. für Freizeitunfälle) sind weitere Ziele, die gemeinsam verfolgt werden sollen.

Damit sich im ehemaligen Möbelhaus nicht nur Kranke wieder "aufmöbeln" lassen können, ist auch an die Gesunden gedacht. Das Café Deli soll weiter bestehen bleiben - allerdings als "rauchfreies Lokal". So wird auch hier - wie übrigens im gesamten Ärztezentrum - kein Aschenbecher zu finden sein: der Gesundheit zuliebe.
Susanne Weigl
22.08.07
Neumarkt: Ärzte kauften Möbelhaus
Telefon Redaktion


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