Sternschnuppen zählen
NEUMARKT. Die Sternwarte lädt am Wochenende dazu ein, die ganze Nacht über Sternschnuppen zu zählen.
Wer in diesen Tagen aufmerksam den Nachthimmel beobachtet, dem wird auffallen, daß zur Zeit eine verstärkte Aktivität der Sternschnuppen vom Nordosten ausgehend in alle Richtungen einhergeht.
Es scheint, als ob die Sterne vom Himmel fallen. Doch keine Sorge, es sind nicht die Sterne, sondern Eis und Gesteinsbrocken, die in die Atmosphäre unserer Erde eindringen und in ihr verglühen.
Einst hat der Komet 109P/ Swift-Tuttle die Erdbahn im All gekreuzt und dabei auf seinem Weg zur Sonne wegen der Erwärmung sein Material auf einer Umlaufbahn liegen gelassen. Seither schneidet die Erde diese Bahn im August jedes Jahr und durchfliegt die Materiebrocken. Eis- , Staub- und Gesteinsbrocken treffen dabei mit einer Geschwindigkeit von mehr als 50 Kilometer pro Sekunde auf die oberen Schichten unserer Erdatmosphäre und verglühen dabei vollständig. Dieses Phänomen wird im Volksmund als Sternschnuppe bezeichnet.
Die bekanntesten Sternschnuppen sind die Perseiden, die eben aus den Auflösungsprodukten des Kometen 109P/Swift-Tuttle bestehen. Für Beobachter auf der Erdoberfläche scheint der Ursprung aller dieser Sternschnuppen im Sternbild Perseus zu liegen, von dem sich deshalb Ihre Bezeichnung als Perseiden ableitet.
Das Wochenende beginnt mit einen einführendem Vortrag höchster Güte.
Hans-Georg Schmidt, Gründungsmitglied der IMO (International Meteor Organization) und 1. Vorsitzender der Volkssternwarte München beobachtet seit 1968 regelmäßig dieses Maximum der Perseiden.
"Die Tränen des hl. Laurentius - Beobachtung und Erforschung des Perseidenstromes" lautet der Titel seines Vortrages am Freitag um 20.30 Uhr. Dabei beleuchtet er genau die Entstehung der Perseiden und berichtet über die zu beobachtenden Phänomene.
Auch gibt er wertvolle Tipps, wie man am besten die Perseiden beobachten kann.
Die Fritz-Weithas-Sternwarte bietet an diesem Wochenende der Öffentlichkeit an, live bei diesem Ereignis dabei zu sein und bis zu 100 Sternschnuppen in der Stunde zu erleben.
Von 10. bis 14. August ist das Maximum dieses Sternschnuppenstromes der Perseiden und die Sternwarte öffnet an diesen Tagen bei klarem Himmel die ganze Nacht über und lädt zum Beobachten dieses faszinierenden Ereignisses ein.
Die Besucher können es sich im Außenbereich der Sternwarte, sowohl auf der Beobachtungsplattform wie auch im Gartenbereich gemütlich machen und die Schönheit des Sternschnuppenschauers bewundern. Es darf und soll sogar dabei mitgezählt werden, wie viele Sternschnuppen tatsächlich aufglühen. Jeder Besucher erhält eine Sternenkarte und kann die gesichteten Perseiden direkt darin einzeichnen.
Außerdem besteht die Möglichkeit, auf der Sternwarte unter freiem Himmel zu nächtigen und am Morgen ein kleines Frühstück einzunehmen. Die Mitarbeiter der Sternwarte stehen zur Verfügung und versorgen ihre Besucher die Nacht über mit warmen Getränken. Diese Aktion kann aber nur bei klarem Himmel stattfinden. Es wird empfohlen, warme Kleidung und eine Decke/Schlafsack oder Liegemöglichkeit mitzubringen.
10.08.07
Neumarkt: Sternschnuppen zählen