Karl kandidiert für Stadtrat


Mit dieser Abstimmung - nämlich nicht über jeden einzelnen Kandidaten, sondern in Vierer- und Fünferblöcken - ersparten sich die Delegierten eine lange Nachtsitzung.


Seit Mittwoch Abend ziehen alle 40 Kandidaten an einem
Strang.
Fotos: Erich Zwick
NEUMARKT. CSU-Stadtverbandsvorsitzender Helmut Jawurek hatte ganze Arbeit geleistet. Die von ihm vorgelegte und vom Stadtausschuss der Partei erarbeitete Kandidatenliste zur Wahl des Stadtrats am 2. März kommenden Jahres wurde von den 143 Delegierten vollinhaltlich akzeptiert; lediglich bei der Platzierung gab es geringfügige Verschiebungen.

Die größte Überraschung des Abends: Neumarkts langjähriger Oberbürgermeister und jetziger Bundestagsabgeordneter Alois Karl kandidiert für das Stadtparlament - auf dem 40. und damit letzten Platz auf der Liste.

Weniger wunderte es, dass Landtagsabgeordneter Herbert Fischer erneut einen Platz im Rathaus anstrebt. Ihm wurde der zweite Platz angeboten - die Delegierten stuften ihn aber auf Rang 3 zurück. Damit rutschte Helmut Jawurek eins höher und hat "Tuchfühlung" zum Listenführer, dem Fraktionsvorsitzenden und Anwärter auf das Amt des 2. Bürgermeisters, Ferdinand Ernst. Arnold Graf, der für den dritten Platz vorgesehen war, rutschte auf den 5. ab, während Gisela Burger mit Platz 4 um einen Rang nach oben strebte.

Und hier die Namen der weiteren Kandidaten: 6. Dr. Heinz Sperber, 7. Markus Ochsenkühn, 8. Ludwig Fürst, 9. Ruth Dorner, 10. Ingrid Loichinger, 11. Helmut Lahner, 12. Ursula Seitz, 13. Lissy Walter, 14. Werner Thumann, 15. Dr. Philipp Dehn, 16. Elfriede Meier, 17. Maximilian Federhofer, 18. Johann Paulus, 19. Christian März, 20. Franz Hierl, 21. Willi Gebhard, 22. Günter Gabsch, 23. Norbert Wittmann, 24. Birgit Gärtner, 25. Gerlinde Wanke, 26. Dr. Achim Silberhorn, 27. Fritz Nidermayer, 28. Max Großhauser, 29. Josef Achatz, 30. Günter Kremsreiter, 31. Karl Hofbauer, 32. Marco Gmelch, 33. Ludwig Ehrnsberger, 34. Hela Buchner, 35. Leonhard Mösl. Die Plätze 36 bis 39 belegen Dr. Nicolaus Bär, Andrea Kippes, Thomas Gschneidinger und Günther Braun. Als Ersatzkandidaten wurden nominiert: Wolfgang Bruckschlögl und Peter Schunk.

"Ab heute beginnt der Wahlkampf", stellte Helmut Jawurek nach überstandener Prozedur fest und Wahlleiter Herbert Fischer, dessen Nervenkostüm zwei Stunden lang zum Zerreißen gespannt war, fand mit einem Schluck Weizenbier zur Normalität zurück.

Mit Grußworten wurden die Delegierten auf den Abstimmungs-Marathon eingestimmt. CSU-Kreisvorsitzender Albert Füracker beschwor die Gemeinsamkeit, mit der es zu kämpfen und zu gewinnen gelte. "Spätestens ab heute wird marschiert", gab er als Parole aus. Und "Überraschungskandidat" Alois Karl legte nach: "Nicht um den Platz, um den Sieg kämpfen wir." Herbert Fischer propagierte alte Formel "Fünfzig plus", denn "ohne die CSU stünde unser Land nicht da, wo es heute steht.

"Verliebt in Neumarkt" hatte sich Ferdinand Ernst als Thema eines Kurzreferats vorgenommen, doch es wurde mehr eine Bilanz "zielgerechter Arbeit" der CSU-Fraktion im Stadtrat. Denjenigen, die auf den hinteren Listenplätzen Wählerstimmen bringen sollen, machte er Mut; denn immerhin waren und sind von den 40 derzeit amtierenden Stadträten 28 von der CSU zum Zug gekommen. Und von den zehn Frauen im Stadtrat stelle die CSU derer sieben bei 23 Sitzen von 40.

Die Wahl brachte schließlich Herbert Fischer nach anfänglicher Nervosität souverän über die Bühne, dann und wann unterstützt von Helmut Jawurek. Erfrischend kurz, aber hilfreich, die persönliche Vorstellung der Kandidaten - von Hela Buchner als die älteste Bewerberin mit 72 Jahren bis hinunter zum "Benjamin" unter den 40, den 19 Jahre jungen Marco Gmelch.

Den wohl des Nachdenkens würdigsten Satz des Abends sprach Alois Karl bei seiner "Vorstellung": "Es war nicht mein Lebensplan, für diese Stadtratswahl zu kandidieren."

Er tat es trotzdem - und bekam 118 Delegiertenstimmen.
Erich Zwick
26.07.07
Neumarkt: Karl kandidiert für Stadtrat
Telefon Redaktion


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