Viel Zündstoff

NEUMARKT. Viel Zündstoff barg die Tagung der Junioren- Bezirksoberligen Mittelfrankens in Erlangen-Bruck.

Die Verfahrensweise bei der Einführung der eingleisigen Bayernliga bei den U19 und U17- Teams waren ebenso Gesprächsthema wie die Verkleinerung der Bezirksoberligen auf zwölf Teams.

Und auch beim Thema Talentförderung wurde Verbandsjugendausschussmitglied Peter Bursy dann von den Vereinsvertretern ins Kreuzverhör genommen. Der legte in groben Zügen die Zukunftsplanung dar. So soll die Talentförderung vom DFB wieder in die Landesverbände zurückgegeben werden, die sie abgesehen von groben Leitlinien in Eigenverantwortung durchführen. Einher geht damit eine Umstrukturierung bei den Stützpunkten. Bislang 64 an der Zahl wird man bayernweit künftig nur noch 35 so genannte Basisstützpunkte bilden. Nachdem dort auch die Anzahl der Spieler reduziert werden soll, verbleiben pro Stützpunkt auch nur noch zwei Trainer.

Die freiwerdenden Gelder werden vom BFV dazu verwendet, Trainer in "Mittelzentren" zu finanzieren. Es handelt sich hier um Vereine, die eine Mittelpunktsfunktion wahrnehmen, oder auf einer bestimmten Leistungsebene arbeiten - zum Beispiel Junioren-Bayernligen. Dort teilen sich BFV und Verein die Kosten für einen Trainer.

Im Gegenzug sollen die besten Spieler aus den Basisstützpunkten weiter gefördert werden, indem sie jede Woche ein weiteres Training mit den Spielern des Mittelpunktvereins erhalten.

"Wann sollen wir noch mit unseren Spielern arbeiten, wenn man sie damit vom Vereinstraining ihres Heimatvereins raus nimmt ?", lautete unisono die Frage bei dem Clubvertretern. Langfristig, so Bursy, würden die Spieler dem Mittelpunktsverein dadurch natürlich zugeführt, weil sie auch mit der dortigen Mannschaft mittrainieren würden. Die Sorge von Seiten anderer Verbandsspielleiter, ob damit auch ein weiterer Sperrtag für Verbandsspiele im Raum stünde, konnte Bursy nicht ausschließen.

"Ich kann und will das nicht nachvollziehen, weil das auch heißt: Entweder richten die Heimatvereine ihr Training nach den Stützpunktterminen aus, oder ihnen fehlt ihr Spieler im Vereinstraining", äußerte Gerald Bast als Jugendleiter des BSC Woffenbach in der Versammlung seine Befürchtungen, und begründet das auch: "Wir haben in der Trainingsterminierung auch andere Sachzwänge zu beachten, wie Trainingszeiten unserer anderen Vereinsteams, Nachmittagsunterricht der G8- Schüler und die zeitlichen Möglichkeiten unserer Trainer."

Mit allen Maßnahmen und künftig ohne Ferienpause kämen die Spieler nach diesen Plänen auf 70 Einzeltermine im Jahr. "Da generiert sich jemand seine Daseinsberechtigung, ohne mal an die Belastungen für die Jungs zu denken", so der Einwand, der aber beim Verband wohl auf taube Ohren stoßen werde.

Denn hier hätten die "Großen" Clubs den Kuchen wohl schon lange verteilt, hieß es. Es soll nämlich bereits jetzt eine Liste dieser Mittelpunktvereine geben, die dadurch langfristig eine Bestandsgarantie für die Bayern- und Landesligen im Juniorenbereich erhalten. Ob die kleinen Vereine den BFV aber dann noch als ihre Interessenvertretung ansehen können "müssen sie dann wohl selber einschätzen".

Um diese Mehrung an Terminen aufzufangen, hatte der Bezirksjugendausschuss einen Tag vor der Versammlung beschlossen, die Junioren-Bezirksoberligen in Mittelfranken ab der Saison 2008/09 auf zwölf Teams pro Liga zu reduzieren.

Was bei den A- und B- Junioren durch die Einführung der eingleisigen Bayernliga, und Neuschaffung von zwei Landesligen aufgefangen werden kann, sorgt bei den C- Junioren in der beginnenden Spielzeit für einen verschärften Abstiegskampf.

So sollen in der 14 Teams umfassenden Spielklasse mindestens vier, maximal fünf Mannschaften absteigen. "Dann steigt man halt mal ab, dann kann man wieder neu aufbauen", so Bezirksjugendleiter Bernd Hautsch lapidar.

Angesichts der Tatsache, dass es in Mittelfranken etwa zehn etablierte Vereine gibt, die fast immer in der BOL spielen, hat es dann jeder Aufsteiger aus der Kreisliga sehr schwer, sich dort zu behaupten. "Wer den Aufstieg dorthin wahrnimmt, muss wissen was das letztendlich heißt", verdeutlichte Bast mit Hinweis auf die sportlichen Schwierigkeiten einiger heimischer Clubs in der abgelaufenen Saison.

So stiegen bei den A-Junioren der TSV Berching, bei den B-Junioren der TV Hilpoltstein und der TSV Roth, sowie in der C-Jugend der SV Pölling in den Kreis Neumarkt/Jura ab. Aus den Kreisligen des Großkreises Neumarkt/Jura fanden der BSC Woffenbach bei der A- und C-Jugend, und die B-Jugend des TSV 60 Weißenburg den Weg in die Bezirksoberligen.

Saisonstart ist am 8. und 9. September, also noch vor dem Ferienende. Bei den A- und B-Junioren können sich jeweils der Erste und Zweite direkt für die neue zweigeteilte Landesliga qualifizieren. Der BOL- Meister wird dabei sogar die Möglichkeit haben, über die Relegation direkt in die Bayernliga durchzustarten.

Dafür können die letzten beiden Mannschaften der alten Bayernligen in die Bezirksoberliga durchgereicht werden. Eine ähnliche Regelung hatte vor einem Jahr auch auf Kreisebene für sportlich unglückliche Konstellationen gesorgt.

Diese Teams aus dem Kreis Neumarkt/Jura spielen in den Bezirksoberligen
gb
22.07.07
Neumarkt: Viel Zündstoff
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