"Nicht teilgenommen"
NEUMARKT. Die Neumarkter
Greenpeace-Gruppe ist enttäuscht von MdB Alois Karl, weil er an einer Umfrage der Umweltschützer nicht teilgenommen hat.
Greenpeace gab am Montag in Hamburg das Endergebnis einer
Klimaschutz-Abstimmung unter den 613 Bundestags-Abgeordneten bekannt. Die
Umweltorganisation hatte die namentliche Abstimmung zum Klimaschutz seit März
"außerparlamentarisch" initiiert. Insgesamt haben sich bis zum Stichtag 28. Juni 422
Abgeordnete aller Fraktionen an der Befragung beteiligt. Davon hat sich eine deutliche
Mehrheit von 259 Parlamentariern aus allen Bundestagsfraktionen für ein Reduktionsziel von
40 Prozent der Treibhausgase bis 2020 "ohne Wenn und Aber" ausgesprochen.
Der Neumarkter Abgeordnete Alois Karl hat sich nach Angaben der Neumarkter
Greenpeace-Gruppe an der Abstimmung nicht beteiligt. Die Neumarkter hatten ihn eigens in seinem Neumarkter Büro besucht, wurden aber "vertröstet", er stehe "unter Fraktionszwang" und wollte sich noch mit Bundestagskollegen besprechen, heißt es in einer
Greenpeace-Pressemitteilung am Montag.
Anlass der ungewöhnlichen bundesweiten Abstimmung sei die zögerliche Haltung der Bundesregierung,
sich sich für ein klares CO2-Reduktionsziel von 40 Prozent auszusprechen, ohne dies an
Vorleistungen anderer Staaten zu knüpfen, hieß es aus der
Greenpeace-Zentrale. Deutschland müsse sich nach Vorstellungen von
Greenpeace als "internationaler Vorreiter im Klimaschutz positionieren".
An der Abstimmung haben sich Abgeordnete quer durch alle Parteien beteiligt. Mit "Ja"
gestimmt hätten unter anderem der Fraktionsvorsitzende Peter Struck (SPD), Umweltminister
Sigmar Gabriel (SPD), der Obmann der CDU/CSU-Fraktion Josef Göppel (CSU), sowie fast die
gesamten Fraktionen der Grünen und der Linken.
Greenpeace hatte seine Initiative mit einem Brief an alle Bundestagsabgeordneten am 5. März
gestartet. Nach einem Erinnerungsschreiben drei Wochen später starteten Ehrenamtliche der örtlichen
Greenpeace-Gruppen eine Besuchstour in den Wahlkreisen der Parlamentarier. Insgesamt
nahmen rund 150
Greenpeace-Freiwillige an dieser Aktion teil. In den letzten Tagen wurden noch einmal zahlreiche
Abgeordnete über eine Telefonaktion angesprochen.
02.07.07
Neumarkt: "Nicht teilgenommen"