Plastikbiber und Gummiteich
Da wollten wir Ihnen einen kleinen Tipp für einen Ausflug in die nähere Umgebung geben. Ein Biberdamm mit dem "Stausee" dahinter bei Pavelsbach. Sumpfdotterblumen und andere Feuchtpflanzen, Blässhühner, Enten, Reiher, wir hofften sogar auf einen Storch. Sowas sieht man ja bei uns kaum noch.
Heute müssen wir leider vorschlagen: Bleiben Sie bloß weg!
Warum? - Nun, man hat den Biberdamm ein gutes Stück abgetragen, den Wasserspiegel um einen halben Meter gesenkt. Damit ist die Schönheit bedauerlicherweise dahin. Es stinkt nach Verwesung, aus dem See ist eine übel riechende Kloake geworden.
Aber, es gibt ja andere "Attraktionen": Da wären mehrere Sandgruben im Wald, frisch geteerte Flurwege, ein Schloss im Landschaftsschutzgebiet. Sie können Gewerbegebiete besichtigen, ausgebrachte Jauche riechen, den Gestank der Firma Poraver schnuppern, übersichtliche Feldwege begehen, wo ihnen garantiert kein Wildtier begegnet. Dann wären da einige Waldwege, mit Bauschutt verziert, jede Menge Hochsitze als Wachtürme in der Flur und am Wald, halb ruinierte Hecken, die sich erst langsam wieder erholen. Sie können natürlich auch die lebendigen Feldkreuze betrachten, und den Ausblick auf Industriebauten aller möglichen Farben und Formen. Sehr ordentlich und schön bunt. Typisch oberpfälzer Landschaft eben.
Ach, das gefällt ihnen nicht? - Da fahren Sie doch lieber woanders hin? Hmmm, schade. Dabei wäre es doch so gut gewesen, fände man auch in der Nähe schöne Ziele, die man zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen kann. Gerade heutzutage, wo man doch auch mal aufs Auto verzichten sollte, wegen der Klimakatastrophe.
Möglicherweise wären Sie auch noch in einem örtlichen Gasthaus, im Café oder in der Eisdiele eingekehrt, aber das hätte ja auch nur dem Wirt gefallen.
Na ja, vielleicht bauen wir einfach mal einen Plastikbiber und einen Gummiteich auf, das schadet nix, und ist auch schön bunt!
17.04.07
Gabriele Bayer, Postbauer-HengNeumarkt: Plastikbiber und Gummiteich