Gebühren steigen nicht
NEUMARKT. In Deining soll in die Kläranlage eine "Phosphatfällanlage" eingebaut werden - unterm Strich "fast zum Nulltarif".
"Im Sinne des Umwelt- und Gewässerschutzes" entschied sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung für den Einbau einer solchen Anlage. Das Planungsbüro
b-a-u aus München wird mit der Ausarbeitung der Planung und der Bauleitung beauftragt.
Der Abbau der hauptsächlich von Waschmitteln stammenden Phosphatwerte in der 1998/1999 ertüchtigten und von 3.200 auf 4.800 EW erweiterten Kläranlage erfolgt bis dato auf organischer Basis. Bei einem Zulaufwert von rund 10 mg/l ist ein Abbau bis etwa 6 mg/l möglich. Durch Fällen der Phosphatstoffe kann der Wert auf 1,5 bis 2,0 mg/l nochmals deutlich reduziert werden. Die Phosphatelemente werden durch Zugabe von Eisen- bzw. Aluminiumchlorid gebunden. Der Zusatzstoff ist nach der Reaktion mit Phosphat für die Umwelt nicht mehr schädlich.
Die Kosten für die aus einem 21 Kubikmeter fassenden Vorratsbehälter und einer an die Prozesssteuerung der Kläranlage angebundenen Dosieranlage (Dosierpumpe) betragen einmalig rund 45.000 bis 50.000 Euro. Der laufende Betrieb schlägt mit rund 6.000 Euro pro Jahr zu Buche.
Der Staat fördert den Schutz der Umwelt mit der Möglichkeit der dreijährigen Verrechnung der Abwasserabgabe für die Großeinleitung aus der Kläranlage. Die einmaligen Kosten reduzieren sich so um rund 30.000 auf 15.000 bis 20.000 Euro. Eine weitere Förderung erfährt das Vorhaben durch die Minderung der künftigen Abwasserabgabe für die Kläranlageneinleitung von etwa 10.000 auf rund 6.000 Euro im Jahr, die durch Senkung des erklärten Phosphatwertes von 6,0 auf 2,0 mg/l erreicht werden kann. Der die Gebührenkalkulation belastende jährliche Betrag ist damit so gering, dass er sich keinesfalls erhöhend auf die Abwassergebühren auswirken wird, hieß es aus dem Deininger Rathaus.
Im Ergebnis kann die Phosphatfällung demnach "fast zum Nulltarif" eingebaut und betrieben werden und es werde ein nicht unwesentlicher Beitrag für die Umwelt geleistet. Die Belastung der Gewässer mit Phosphatdüngung könne damit deutlich zurückgefahren werden. "Der bekanntermaßen nicht unerheblichen Gesamtaufwand, den wir für die Abwasserbeseitigung betreiben, wird vorrangig aus Gründen der Hygiene und des Umweltschutzes betrieben", sagte Bürgermeister Alois Scherer. Die Freihaltung der Gewässer von Überdüngung sei ein wichtiger Teilaspekt des Umweltschutzgedankens.
22.01.07
Neumarkt: Gebühren steigen nicht