"Lähmung vermeidbar ?"
Fragen sind erwünscht
NEUMARKT. Ziel der Info-Veranstaltung am Mittwoch von 17 bis 19 Uhr in der Aula des Landratsamtes ist es, die wichtigen Frühsymptome und der mögliche Krankheits- und Behandlungsverlauf des Schlaganfalles besser bekannt zu machen.
Nach einleitenden Worten des Landrates erklärt Oberarzt Frank Janssen: "Was ist ein Schlaganfall?". Danach berichtet Chefarzt Priv. Doz. Dr. Peter Hubert Grewe über den Zusammenhang zwischen Herzerkrankungen und Schlaganfall und über die Therapie mittels Ballonkatheter.
Den Zusammenhang zwischen Schlaganfall und Kreislauferkrankungen sowie die chirurgische Therapie der Halsschlagadereinengung erörtern Chefarzt Dr. Manfred Kästel und Oberarzt Dr. Gottlieb Merkel.
Im Anschluss an die Referate werden die Schlaganfall-Spezialisten ausführlich Fragen aus dem Publikum beantworten.
NEUMARKT. Das "Schlaganfall-Team" am Klinikum Neumarkt informiert am Mittwoch bei einem Vortrag zum Thema "Der akute Schlaganfall - Ist eine Lähmung vermeidbar?".
Der Schlaganfall (Apoplex / Insult) stellt die häufigste Ursache für erworbene Behinderungen im Erwachsenenalter dar und ist mit 15 Prozent aller Todesfälle die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Er entsteht durch eine plötzliche Unterbrechung der Gehirndurchblutung oder eine Blutung im Gehirn.
Es handelt sich beim Schlafanfall aber häufig nicht um eine unabwendbare, schicksalhafte, schwere Gesundheitsstörung, die zwangsläufig zu schweren bleibenden Folgeschäden wie Lähmungen, Sprachstörungen oder sogar zum Tode führen muss.
Häufig gibt es Warnsignale. Nur wenn Warnsymptome wie kurzzeitige Lähmungen, Sprach- oder Sehstörungen von den Betroffenen oder von Außenstehenden richtig gedeutet werden, kann eine notärztliche und intensivmedizinische Behandlung bleibende Schäden vermeiden oder minimieren. Ein akuter Schlaganfall ist ein dringender Notfall, der noch schneller erkannt und behandelt werden muss als ein akuter Herzinfarkt.
Ein fachübergreifendes Team des Klinikum Neumarkt hat bereits Anfang des Jahres begonnen, durch grundlegende strukturelle Veränderungen die Versorgung von Patienten mit Schlaganfall zu optimieren.
Auf einer neu eingerichteten Überwachungsstation der Medizinischen Klink I ( Chefarzt Priv. Doz. Dr. Peter Hubert Grewe) werden nicht nur kritisch kranke Patienten mit Herzkreislauferkrankungen, sondern seit Juni 2006 auch Patienten mit einem akuten Schlaganfall überwacht und behandelt. Für die komplexe Betreuung der Patienten mit Schlaganfall wurde das Team der Medizinischen Klink I durch den Facharzt für Neurologie, Frank Janssen, verstärkt.
Bereits seit Jahresbeginn wurde die Behandlung der Halsschlagadereinengung im Klinikum Neumarkt etabliert. Chefarzt Dr. Manfred Kästel führt mit seinem Team (federführend durch Oberarzt Dr. Gottlieb Merkel) erfolgreich die operative Behandlung der Halsschlagader durch. Die Erweiterung der eingeengten Halsschlagader mit Ballonkatheter und Stents wurde durch den Angiologen und Kardiologen Dr. Peter Hubert Grewe im Klinikum Neumarkt eingeführt. Welches Therapieverfahren für den einzelnen Patienten das Beste ist, wird im Rahmen einer interdisziplinären Besprechung zwischen Neurologen, Chirurgen und Angiologen herausgearbeitet.
Das "Schlaganfall-Team" des Klinikum Neumarkt sieht die Optimierung der Behandlung nur als einen Aufgabenschwerpunkt. Genau so wichtig wie die Therapieoptimierung ist die Vermeidung bzw. die Früherkennung eines Erkrankungsfalles.
06.11.06
Neumarkt: "Lähmung vermeidbar ?"