Angebot übersteigt Nachfrage
NEUMARKT. Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt hat sich im Landkreis Neumarkt deutlich gebessert ! Wie die Agentur für Arbeit am Donnerstag mitteilte, gab es Ende September im Kreis noch neun junge Leute, die eine Lehrstelle suchen. Zur gleichen Zeit standen aber noch 47 Ausbildungsstellen zur Verfügung.
Im Landkreis Neumarkt haben die Betriebe und Verwaltungen 825 Ausbildungsstellen gemeldet (Vorjahr 804). Insgesamt 1.177 Bewerber (Vorjahr 1.157) suchten über die Berufsberatung der Arbeitsagentur einen Ausbildungsplatz.
Im gesamten Arbeitsamtsbezirk Regensburg, zu dem auch Neumarktzählt, wurde der Ausbildungsjahrgang 2005 dagegen heuer nicht vollständig untergebracht. Wie Klaus Beier, der stellvertretende Leiter der Agentur für Arbeit Regensburg mitteilte, waren zum 30. September 2005, dem Ende des Berufsberatungsjahres, nicht alle Bewerber um einen Ausbildungsplatz versorgt.
So gab es zum Stichtag 30.09.05 im Bezirk der Agentur für Arbeit Regensburg noch 129 Bewerber (72 männlich, 57 weiblich), die bis dahin keinen passenden Ausbildungsplatz gefunden hatten. Gleichzeitig waren aber noch ebenso viele, nämlich 129 Ausbildungsstellen unbesetzt.
Weniger Stellenmeldungen
Klaus Beier bezeichnete die Situation auf dem Ausbildungsmarkt in der Region Regensburg - im Vergleich zu vielen anderen Bezirken in Nordbayern - als noch relativ günstig, so dass eine befriedigende Bilanz gezogen werden kann, auch wenn nicht alle Bewerber vermittelt werden konnten. Die Anstrengungen und das Zusammenwirken von Politik, Wirtschaft und Betrieben, Kammern und Verbänden, Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen sowie der Agentur für Arbeit und den
Schulen - mit Unterstützung der Medien - haben zum Ende des Berufsberatungsjahres erfreulicherweise zu einem weitgehenden Ausgleich auf dem Ausbildungsstellenmarkt geführt.
Innerhalb des Berufsberatungsjahres, das vom 1. Oktober 2004 bis zum 30. September 2005 dauerte, haben 4.492 Mädchen und Jungen bei den Agenturen für Arbeit im Bezirk Regensburg mit dem Wunsch nach Vermittlung einer Ausbildungsstelle vorgesprochen. Während des gleichen Zeitraumes lag das Gesamtangebot der gemeldeten betrieblichen Berufsausbildungsstellen bei 3.435.
Die negative Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt, die bereits in den letzten Jahren zu erkennen war, setzte sich damit fort. Vor einem Jahr waren in der Arbeitsagentur Regensburg noch 3.669 Berufsausbildungsstellen und 4.387 Bewerber gemeldet. Das gemeldete Ausbildungsstellenangebot ist innerhalb eines Jahres um 234 Stellen oder 6,4 Prozent zurückgegangen. Den Wunsch um eine Berufsausbildungsstelle meldeten 4.492 Bewerber an, das sind um 105 mehr als im Vorjahr und entspricht einer Steigerung von 2,4 Prozent.
Rein rechnerisch bedeutet dies, im Bezirk der Agentur für Arbeit Regensburg kommen 76 Stellen auf 100 Bewerber (im Vorjahr war das Verhältnis 84 zu 100).
Berufliche Schwerpunkte
Zum Teil deutliche Differenzen gab es bei Angebot und Nachfrage in den einzelnen Branchen. So wurden z.B. 327 Ausbildungsplätze zum Elektriker angeboten, aber nur 276 Jugendliche wollten diesen Beruf erlernen. Andererseits drängten sich 877 junge Menschen um eine Stelle in den Organisations- und Verwaltungsberufen, ihnen konnten aber nur 576 Ausbildungsstellen angeboten werden. Die begehrtesten Ausbildungsberufe waren neben den Organisations-, Verwaltungs- und Büroberufe mit 877 Bewerbern, die Waren- und Dienstleistungsberufe mit 885 Bewerbern sowie die Metallberufe mit 751 Bewerbern.
Viele Jugendliche weichen auch dieses Jahr wieder auf schulische Ausbildungen aus oder besuchen weiterführende Schulangebote aus, um einer eventuellen Arbeitslosigkeit zu entgehen.
Noch nicht vermittelte Bewerber
Dass am Ende eines Berufsberatungsjahres fast 4.400 Bewerber einen Ausbildungsplatz und die meisten Betriebe einen oder mehrere "Azubis" gefunden haben, liegt unter anderem auch an gezielten und zum Teil aufwändigen Werbeaktionen der Berufsberatung, aber auch an dem beraterischen Bemühen, bei Jugendlichen marktorientiertes Berufswahlverhalten zu fördern. Dieses Bemühen dient auch dazu, den Kreis der Betriebe, die Ausbildungsplätze anbieten, aber keinen Auszubildenden finden, so klein wie möglich zu halten.
Zum Stichtag 30.09.2005 waren noch 129 Bewerber (Vorjahr 83 Bewerber) unversorgt. Von den 129 noch unbesetzten Ausbildungsstellen zum Stichtag gab es die meisten bei den Waren- und Dienstleistungskaufleuten (24 Stellen), sowie bei den Ernährungsberufen (23 Stellen) und im Bereich Körperpfleger, Gästebetreuer, Hauswirtschafts- und Reinigungsberufe (22 Stellen).
Kostenlose Stellengesuche und -angebote für den Raum Neumarkt können Sie hier aufgeben13.10.05
Neumarkt: Angebot übersteigt Nachfrage