Gewerkschaft sieht „weiter angespannte Situation“


Der Neumarkter DGB-Kreisverband blickte auf das ablaufende Jahr zurück
Foto: Katja Ertl
NEUMARKT. Die geplante Schließung des Neumarkter Staedtler-Werkes überschattete die Jahresabschluss-Sitzung des DGB-Kreisverbandes.

Insgesamt zogen die Gewerkschafter aber eine positive Bilanz des vergangenen Jahres und setzten zugleich die zentralen Schwerpunkte für 2026.

In den Berichten der Mitgliedsgewerkschaften wurde deutlich, dass die wirtschaftliche Lage in der Region „weiterhin angespannt“ sei. Besonders die Automobilzulieferer stünden unter Druck: Stellenabbau, Verlagerungen und Kurzarbeit nähmen zu. Gleichzeitig gebe es stabile oder wachsende Bereiche, etwa in Unternehmen, die von Energiewende und Netzausbau profitieren.

Sorge bereitet die angekündigte Schließung von Staedtler in Neumarkt zum Jahr 2027 (wir berichteten). Deren Auswirkungen würden derzeit geprüft, hieß es.

Tarifpolitisch stehen mehrere Branchen vor entscheidenden Verhandlungsrunden, darunter der Lichtmastenhersteller Tecpoles und die Baustoff- und Ziegelindustrie. Auch im öffentlichen Dienst wurden aktuelle Herausforderungen deutlich – von erhöhten Krankenständen bis zu geplanten Einschränkungen bei Teilzeitregelungen für Beamte.

Im Mittelpunkt standen die Vorbereitung des Tags der Arbeit am 1. Mai sowie Berichte aus den Mitgliedsgewerkschaften zur aktuellen Lage in Betrieben und Branchen. Die Kreisverbandsvorsitzende Olga Redda betonte zum Auftakt die Bedeutung solidarischen Handelns in einer Zeit wachsender sozialer, wirtschaftlicher und politischer Herausforderungen. „Wir stehen für gute Arbeit, Mitbestimmung und soziale Gerechtigkeit – und genau dafür werden wir auch im kommenden Jahr gemeinsam einstehen“, so Redda.


Ein zentraler Tagesordnungspunkt war die inhaltliche und organisatorische Vorbereitung des 1. Mai. Der Kreisverband plant erneut eine Kundgebung in der Neumarkter Innenstadt, verbunden mit einem familienfreundlichen Rahmenprogramm und einem klaren politischen Signal für faire Arbeitsbedingungen und starke Arbeitnehmerrechte. Details zu Programm, Redner und Kooperationspartnern werden in den kommenden Wochen konkretisiert.

Die Sitzung endete mit einem solidarischen Ausblick auf das kommende Jahr. Der Kreisverband will seine Netzwerkarbeit im Landkreis weiter ausbauen, die Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Partnern intensivieren und die gewerkschaftlichen Angebote vor Ort stärken.
20.11.25
Neumarkt: Gewerkschaft sieht „weiter angespannte Situation“
Telefon Redaktion


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