„Verhaltene Geschäftslage“


Im Lebensmittelhandwerk blicken Betriebe optimistischer auf die nächsten drei Monate
Foto: Fotoatelier am Hafen
NEUMARKT. Der Ausblick verbessert sich, die Geschäftslage ist weiter verhalten, heißt es im Konjunkturbericht der Handwerkskammer zum ersten Quartal.

Trotz Frühjahrsbelebung könne man keine Trendwende erkennen, hieß es. Der Geschäftsklima-Index im Handwerk der Region legte von -13 Prozentpunkten im Vorquartal auf jetzt „Null“ zu.

Die positive Entwicklung stütze sich ausschließlich auf hoffnungsvollere Zukunftserwartungen der Betriebe, hieß es. Die aktuelle Lage hingegen werde - im Vergleich zum Vorquartal und auch zum Vorjahr - weiterhin verhalten bewertet. Nach einem bereits deutlichen Umsatzrückgang im vergangenen Jahr und angesichts fortbestehender Herausforderungen richtet das Handwerk Erwartungen an die Politik. "Wir brauchen eine politische und wirtschaftliche Neuausrichtung", sagte HWK-Präsident Dr. Georg Haber.

Nach wie vor kämpfen Ostbayerns Handwerksbetriebe mit der sinkenden Nachfrage. Zwar melden mit 18 Prozent erstmals wieder mehr Betriebe ein Auftragsplus im Vergleich zum Vorquartal (11 Prozent) - dazu zählen auch Betriebe im Bauhauptgewerbe. Trotzdem verbucht rund jeder dritte Handwerksbetrieb (36 Prozent) rückläufige Auftragseingänge. Infolgedessen ist auch die Zahl der sehr gut ausgelasteten Betriebe gesunken - und zwar auf den niedrigsten Stand seit zwölf Jahren. Die sinkende Nachfrage schlägt sich auch in Umsatzeinbußen nieder. Fast jeder zweite Betrieb (45 Prozent) meldet Rückgänge bei den Umsätzen. Dazu zählen insbesondere Handwerksbetriebe für den gewerblichen Bedarf und Handwerke für den privaten Bedarf.


Ein positiver Lichtblick: Die Investitionsbereitschaft bleibt hoch. Rund 42 Prozent der Betriebe investieren weiterhin - besonders im Bauhauptgewerbe, im Lebensmittelbereich sowie im Kfz-Gewerbe. Auch die Beschäftigungszahlen bleiben weitgehend stabil: Zwei Drittel (63 Prozent) der Betriebe halten an ihren Mitarbeitern fest. Jeder zehnte Betrieb stockt auf - im Lebensmittelhandwerk sind es 17 Prozent.

Mehr als jeder zehnte Betrieb rechnet mit einem Aufschwung, besonders Betriebe im Lebensmittelgewerbe zeigen sich mit Blick auf die Zukunft optimistisch. Doch das sei kein Freifahrtschein, um sich zurückzulehnen, hieß es von der Handwerkskammer - im Gegenteil. "Die Erwartungen sind in den unterschiedlichen Branchen uneinheitlich - sowohl bei den Auftragseingängen als auch bei der Umsatzprognose", so Kilger.

Um das Potenzial eines echten Aufschwungs im gesamten ostbayerischen Handwerk zu entfalten, seien bessere Rahmenbedingungen und vor allem langfristige Planungssicherheit von entscheidender Bedeutung.
13.04.25
Neumarkt: „Verhaltene Geschäftslage“
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