„Äußerst angespannte Lage“


Im vierten Quartal 2024 soll im Handwerk auch die Auslastung zurückgegangen sein
Foto: Sascha Schneider
NEUMARKT. Der Negativtrend setzt sich fort, die konjunkturelle Lage bleibt nach Angaben der Handwerkskammer äußerst angespannt.

Zum Jahresende 2024 verzeichnete der Geschäftsklima-Index im Handwerk erneut einen Rückgang und liegt nun deutlich unter dem Durchschnitt der vier letzten Quartalszahlen.

Mit Blick auf das Gesamtjahr haben die Betriebe ihre wirtschaftliche Situation 2024 schlechter bewertet als im Vorjahr, hieß es. Auch die Aussichten blieben trüb: Seit Jahren beobachte man einen deutlich rückläufigen Trend beim Geschäftsklima-Index im ostbayerischen Handwerk, sagte Handwerkskammer-Präsident Dr. Georg Haber.

Die angespannte wirtschaftliche Lage im Handwerk der Region schlage sich nach wie vor in sinkenden Umsätzen und rückläufigen Auftragseingängen nieder, heißt es von den Handwerks-Funktionären. Mit 42 Prozent verbuchte im vergangenen Quartal fast jeder zweite Betrieb einen Rückgang der Auftragslage, rund ein Drittel (31 Prozent) verzeichnete Umsatzeinbußen.

Stark betroffen seien nach wie vor die Handwerke für den gewerblichen Bedarf, das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe. Ein wachsender Teil der Betriebe - nämlich 15 Prozent - reduzierte im vergangenen Quartal außerdem seine Preise. Preiserhöhungen wurden hingegen überwiegend von Betrieben aus dem Kraftfahrzeuggewerbe, Lebensmittelgewerbe und den Handwerken für den privaten Bedarf gemeldet.


Fast jeder vierte Betrieb ist bis 60 Prozent oder weniger ausgelastet. Gerade im Baubereich sowie in den Handwerken für den gewerblichen Bedarf verschlechtere sich die Auslastung. So melde das Bauhauptgewerbe die niedrigste Auslastungsquote seit 2017, die Handwerke für den gewerblichen Bedarf seit 2020.

Positiv bewertete man, dass die Investitionsbereitschaft in den Betrieben stabil geblieben sei. Rund jeder zweite Betrieb (41 Prozent) investierte zuletzt – angestiegen sei dabei auch die Investitionsbereitschaft der Betriebe im Kraftfahrzeuggewerbe, sowie in den Handwerken für den privaten Bedarf. Die Gesamtsituation, aber üblicherweise auch saisonale Einflüsse, führten zuletzt dazu, dass wieder mehr Betriebe ihre Gesamtbeschäftigtenzahl zum Jahresende hin reduzierten. Bei jedem fünften Betrieb war dies der Fall. Gleichzeitig hielt ein Großteil der Betriebe (69 Prozent) an seinen Mitarbeitern fest, jeder zehnte Betrieb (11 Prozent) stellte zusätzliches Personal ein.

Die Talsohle scheint nach Meinung der Handerks-Funktionäre noch nicht durchschritten: Auch in den nächsten drei Monaten erwarteten ostbayerische Handwerksunternehmer keine grundlegende Erholung der wirtschaftlichen Gesamtlage. Im Gegenteil: 38 Prozent aller Betriebe gehen von einer weiteren Verschlechterung aus. Entsprechend negativ seien die Auftrags- und Umsatzprognosen, auch die Dynamik der Preise werde weiter hoch eingeschätzt.

Konjunkturbericht zum Download
23.01.25
Neumarkt: „Äußerst angespannte Lage“
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