Opfer auf die Gleise gelegt

War es gemeinschaftlicher Mord? Im Bereich des Neumarkter Bahnhofs wurde ein Mann von einem Zug überrollt und getötet
Foto: Archiv
NEUMARKT. Ab 21.Januar soll in einem Mord-Prozeß eine Bluttat geklärt werden, die im April letzten Jahres in Neumarkt für erhebliches Aufsehen gesorgt hatte.
Drei Männern wird vorgeworfen, einen vierten Mann verprügelt und ihn dann bewußtlos auf die Gleise am Neumarkter Bahnhof gelegt zu haben. Dort wurde er von einem Zug überfahren und starb.
Wie
neumarktonline bereits
kurz berichtete beginnt jetzt im Januar vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Nürnberg-Fürth der Prozeß gegen die drei 21, 24 und 31 Jahre alten mutmaßlichen Täter, die alle die litauische Staatsbürgerschaft haben. Ihr 48 Jahre altes Opfer war Lette.
Der Tatvorwurf im Prozeß lautet gemeinschaftlicher Mord aus niedrigen Beweggründen.
Nach der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft sollen die Angeklagten am 4. April letzten Jahres mit dem später getöteten Mann in einer gemeinsamen Unterkunft aus nichtigem Anlass in Streit geraten sein. In Verlauf der
zunächst verbalen Auseinandersetzung soll der Mann von einem der Angeklagten mehrfach geschlagen und anschließend durch die drei Angeklagten
zu den nahegelegenen Bahngleisen gebracht worden sein. Nach „weiteren
gemeinschaftlich begangenen Körperverletzungshandlungen“ - so die Anklage - sollen sie „in Tötungsabsicht“ den Mann im bewusstlosen Zustand auf die Gleise gelegt haben,
wo er kurze Zeit später von einem Güterzug tödlich erfasst wurde.
neumarktonline berichtete damals am Abend des Verbrechens zuerst nur über einen
Notarzteinsatz am Gleis, bis sich Informationen zu einem mysteriösen Todesfall ergaben (
Meldung hier). Nach einer die ganze Nacht laufender Fahndung konnte unsere Zeitung in den frühen Morgenstunden die
Festnahme der Tatverdächtigen melden.
15.01.25
Neumarkt: Opfer auf die Gleise gelegt