In Großkontrolle geraten
Mehr als einhundert Einsatzkräfte waren bei der Großkontrolle im Einsatz - hier am Autohof
Foto: Dietrich
NEUMARKT. Ein schrottreifer Fernbus, überladene Anhänger oder Lastwagen mit abgefahrenen Bremsen wurden am Montag bei einer Großkontrolle gestoppt.
Knapp 120 Einsatzkräfte von Polizei, Zoll und Bundesamt für Logistik und Mobilität kontrollierten im Bereich der Neumarkter Autobahnauffahrt im Laufe des gesamten Vormittags vor allem Fahrzeuge im internationalen Personen- und Güterverkehr. Die Kontrollstellen erstreckten sich auf die Areale der Autobahnmeisterei, des Autohofes sowie den neuen Rastplatz „Haimburger Wald“. Auch eine mobile Großröntgenanlage des Zolls zur Durchleuchtung von Lastwagen nach verbotenen Gegenständen oder Schmuggelware wurde eingesetzt.
Insgesamt wurden über 125 Fahrzeuge mit mehr als 200 Insassen unter die Lupe genommen und eine Vielzahl von Verstößen beanstandet. Fünf Lastwagen und zwei Fernbussen musste die Weiterfahrt untersagt werden.
Die Kontrollaktion zielte insbesondere auf die Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität sowie der Verfolgung von Verkehrsverstößen ab. Dazu waren neben den Polizei- und Zollkräften auch Fachspezialisten für Urkundenfälschung, Sozialvorschriften und Kfz-Technik sowie Vertreter der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth und des Neumarkter Amtsgerichts mit vor Ort.
Das Bundesamt für Logistik und Mobilität übernahm zusammen mit Kräften der Verkehrspolizeiinspektionen Regensburg, Amberg und Feucht, der Autobahnpolizeistation Parsberg sowie der Polizeiinspektion Neumarkt die Kontrollen im Bereich des Schwerverkehrs und des Gefahrgutverkehrs. Neben der Überprüfung von Lenk- und Ruhezeiten sowie des technischen Fahrzeugzustands überprüften die Beamten auch Ladung und eingebaute Geräte.
Vier Rauschgiftspürhunde von Polizei und Zoll unterstützten - zusammen mit einer Gepäckröntgenanlage des Zolls - die Polizeibeamten vom Einsatzzug Regensburg bei den Fernbuskontrollen. Neben der Überprüfung der Fahrgäste und deren Gepäck inspizierten die Beamten die Fernbusse insbesondere auch auf technische Mängel. Bei den Fahrern lag das Hauptaugenmerk auf der Einhaltung der sozial- und gewerberechtlichen Vorschriften sowie deren Fahrtüchtigkeit.
Zivile Fahndungskontrollgruppen der Verkehrspolizeiinspektionen aus Regensburg, Amberg und Feucht fokussierten den Schwerpunkt auf Einzelfahrzeuge und deren Insassen im grenzüberschreitenden Verkehr.
Neben mehreren Verstößen gegen die Gefahrgutverordnung, die Lenk- und Ruhezeiten sowie Ladungssicherungen bei Lastwagen musste bei einem serbischen und einem ukrainischen Fernbus die Weiterfahrt an Ort und Stelle unterbunden werden. Hintergründe dafür waren erhebliche Mängel an der Fahrzeugkarosserie, die eine gefahrlose Teilnahme am Straßenverkehr nicht mehr zuließen. So war bei einem der Busse bereits der Fahrzeugrahmen mehrfach gebrochen und starker Ölverlust an Motor und Getriebe zu erkennen.
Ebenso nicht mehr weiterfahren durften ein Mann aus dem europäischen Ausland, dessen Auto-Anhänger um mehr als zwei Tonnen überladen war sowie ein Lastwagen aus Südeuropa, dessen Bremsen derart überhitzt und bereits abgefahren waren, dass auch hier nicht mehr an eine Fortsetzung seines Transitverkehrs zu denken war.
Ein Mann aus Osteuropa wurde aufgegriffen, der sich illegal im Bundesgebiet aufhielt. Der Mann wurde in Gewahrsam genommen und der Ausländerbehörde übergeben.
Bei einem 41jährigen Mann wurde entdeckt, dass gegen ihn ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Dortmund vorlag. Er konnte eine Haft durch Zahlung der offenen Summe abwenden.
Außerdem wurden drei Fahrer an der Weiterfahrt gehindert, die unter Drogeneinfluss standen oder keine Fahrerlaubnis vorweisen konnten. Gegen sie wurde ein Strafverfahren eingeleitet.
Die Neumarkter Polizei als einsatzführende Dienststelle zeigte sich mit Ablauf und Ergebnis der Großkontrolle sehr zufrieden und hob insbesondere die reibungslose und koordinierte Zusammenarbeit aller tangierten Behörden sehr positiv hervor.
05.11.24
Neumarkt: In Großkontrolle geraten