Bürokratie kritisiert


Die Auswirkungen der Energiewende werden von vielen Unternehmen kritisch gesehen
Foto: Archiv/Reinhard Mederer
NEUMARKT. Die Unternehmer der Region sehen beim „Energiewende-Barometer“ keine Trendwende. Besonders wird aber die „überbordende Bürokratie“ kritisiert.

Die Auswirkungen der Energiewende auf ihre Wettbewerbsfähigkeit sehen 43 Prozent des befragten Firmenchefs negativ; das sind weniger als noch ein Jahr zuvor.

61 Prozent der befragten Betriebe kritisierten die überbordende Bürokratie bei Planungs- und Genehmigungsprozessen sowie die gesetzlich vorgeschriebenen Dokumentations- und Zertifizierungspflichten bei Energie- und Nachhaltigkeitsthemen. Neben den „national dauerhaft zu hohen Energiepreisen“ etabliere sich die Belastung durch zu viel Bürokratie als Haupthemmnis für Investitionen in Deutschland, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Helmes.

Während so gut wie alle Unternehmen im Bereich der regenerativen Stromversorgung – sei es durch eigene Erzeugungsanlagen oder Effizienzmaßnahmen – aktiv sind, bietet die Wärmeversorgung noch Potenzial. Nur knapp die Hälfte der bundesweit befragten Firmen planen Maßnahmen, um ihre Prozess- und Raumwärme auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Die Region Oberpfalz-Kelheim schneidet hier mit mehr als 60 Prozent besser ab als der bundesweite Trend. „Vor allem in diesem Bereich muss schnell Planungssicherheit geschaffen werden“, sagte Helmes. Zum einen müsse dies durch die Kommunen mit der kommunalen Wärmeplanung geschehen, zum anderen durch die Bundespolitik, die belastbar erklären müsse, bis wann und zu welchem Preis Wasserstoff verfügbar sein wird.


Die bundesweite Tendenz, Produktionskapazitäten ins Ausland zu verlagern, hat sich leicht abgeschwächt. Aktuell planen dies noch acht Prozent, während sechs Prozent dies bereits umgesetzt haben. 2023 waren es noch neun Prozent und fünf Prozent. Für die industrieintensive Oberpfalz mit ihrer exportorientierten Wirtschaft gäbe es hier keine Entwarnung: fast zehn Prozent der befragten Unternehmen sagten, sie würden eine Verlagerung ins Ausland planen oder die Produktion in der Region einschränken.

Im Energiewende-Barometer werden jährlich bundesweit IHK-Mitgliedsunternehmen befragt, wie sie den Fortschritt der Energiewende sowie die aktuelle Klima- und Energiepolitik bewerten. An der aktuellen Umfrage beteiligten sich deutschlandweit 2.863 Firmen aus allen Branchen, davon 94 aus dem IHK-Bezirk Oberpfalz-Kelheim.

neumarktonline-Leser können sich das bundesweite „Energiewende-Barometer“ hier herunterladen.
04.08.24
Neumarkt: Bürokratie kritisiert
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