„Pioniere und Bahnbrecher“


Im Landkreis freut man sich über die Auszeichnung für die Öko-Modellregion: Projektmanagerin Sandra Foistner und Landrat Willibald Gailler
Foto: Pirkl Rita
NEUMARKT. Der Landkreis ist seit zehn Jahren eine staatlich anerkannte Öko-Modellregion und wurde dafür von der Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber geehrt.

„Ihr seid wahre Pioniere und Bahnbrecher im Bereich heimischer Bio-Lebensmittel“, sagte die Ministerin im Rahmen des Jubiläums im Schloss Dachau. Seit zehn Jahren sorgten sie dafür, dass das Bewusstsein der Verbraucher für regionale Kreisläufe und heimische Lebensmittel ganz gezielt gestärkt werde. Die ersten fünf im Jahr 2014 ausgelobten Öko-Modellregionen sind neben Neumarkt auch Nürnberger Land und Roth, Mühldorfer Land, Steinwald-Allianz und Waginger See-Rupertiwinkel.

Aktuell gibt es in Bayern 35 staatlich anerkannte und geförderte Öko-Modellregionen als „Vorzeigeregionen für den Ökolandbau und für Nachhaltigkeit“.

Beim Jubiläum in Dachau vertraten Landwirtschaftsamts-Chef Harald Gebhardt, Regina-Geschäftsführerin Kathrin Kimmich und Projektmanagerin Sandra Foistner den Landkreis Neumarkt.

Seit 2013 ist die Zahl der Biolandwirte im Landkreis von 135 auf 220 gestiegen. Diese 11,6 Prozent Biobetriebe bewirtschaften aktuell knapp 9000 Hektar und damit über 15 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche im Landkreis nach den Richtlinien des Ökolandbaus, sagte Landrat Willibald Gailler. Dies sei ein Beweis dafür, dass sich ein Bewusstseinswandel in der Gesellschaft hin zu mehr Bio und Nachhaltigkeit vollzogen habe.


Die Öko-Modellregion Neumarkt haben in den vergangenen zehn Jahren viele Projekte mit angestoßen, begleitet und dafür Fördermittel aus Bayern und dem Bund generiert. Als Leuchtturmprojekt gilt das Öko-Getreidelager in Harenzhofen, das die eigens dafür gegründete Bioregionale Genossenschaft Oberpfalz gebaut hat, um Bio-Druschfrüchte qualitätserhaltend zu lagern und zu vermarkten.

Seit 2022 haben Biolandwirte im Landkreis über ein Förderprogramm „Verfügungsrahmen Ökoprojekte“ 24 Projekte mit einer Investitionssumme von insgesamt 313.000 Euro umgesetzt. Dafür erhielten die Akteure jeweils 50 Prozent der Nettokosten als Zuschuss, in Summe rund 130.000 Euro. Beispielhafte Projekte wie etwa Hofläden, ein Verkaufswagen, Warenverkaufsautomaten für Bioprodukte und demnächst ein Milchzapfautomat für Rohmilch und pasteurisierte Milch auf der Friedlmühle sollen zunehmend mehr Einkaufsmöglichkeiten vor bioregionale Produkte vor Ort bieten.

Eine Selbstpflückplantage für Bio-Beeren in Pöfersdorf, ein biozertifiziertes Schlachthaus für Kleintiere in Hausheim oder eine mobile Getreidereinigung in Pyrbaum, deren Dienstleistung von Biolandwirten angefragt werden kann, können ebenfalls zum Ausbau des Ökolandbaus beitragen.

Zum Jubiläum findet am Dienstag nächster Woche ein Kinder-Erlebnistag auf dem Ziegenhof Dess für Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren statt. Am 20. September ab 17 Uhr bietet der Biohof Dirnbauer von Familie Frank in Hausheim Einblicke in ihren Biohof mit Schaf- und Geflügelhaltung, einem eigenen biozertifizierten Schlachthaus und Fleisch-Direktvermarktung. Am 15. Oktober können Verbraucher hinter die Kulissen des Biomarkt Dinkelähre in Neumarkt blicken.

Eine Radtour zu ausgewählten Biobetrieben ist in Planung.
01.08.24
Neumarkt: „Pioniere und Bahnbrecher“
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