Inklusive Angebote weiterentwickeln
Die UPW war bei der Lebenshilfe zu Besuch
Foto: René Meyer
NEUMARKT. Die Neumarkter Lebenshilfe will das inklusive Angebot für Kinder und Erwachsene aufrechterhalten und bedarfsgerecht weiterentwickeln.
Dabei sei man aber auf die Unterstützung der Kostenträger wie den Bezirk Oberpfalz angewiesen, hieß es bei einem Besuch der Freien Wähler in den neuen Räumlichkeiten am Lährer Weg.
Stadtratsfraktion von UPW/FW und die Kreistagsfraktion der Freien Wähler wollten sich über das Angebot der sozialen Einrichtung in Stadt und Landkreis Neumarkt informieren. Dazu präsentierten Dr. Wilhelm Baur, Andreas Moser und Sebastian Schauer von der Lebenshilfe und den Werkstätten den Lokalpolitikern die neuen Räume.
Wegen der vielfältigen Angebote sieht sich die Lebenshilfe als Bildungsstätte, Unternehmer und Ausbilder. Immerhin biete sie über 400 Arbeitnehmern einen Arbeitsplatz.
Insbesondere beim Bau von neuen Einrichtungen können wegen der gestiegenen Baukosten in den letzten Jahren die Eigenanteile von zahlreichen sozialen Einrichtungen oft nicht mehr aus eigenen Mitteln refinanziert werden, hieß es beim Besuch der Politiker. Kreistags-Fraktionsvorsitzender Thomas Thumann signalisierte dazu in seiner Eigenschaft als stellvertretender Bezirkstagspräsident, dass das Problem bekannt sei. Er bestätigte, dass auch andere soziale Träger schon mit dieser Thematik an den Bezirk herangetreten seien. „Dieses Thema muss dringend auf Landesebene angegangen werden. Denn die Bedarfszahlen an sozialen Angeboten wird in den nächsten Jahren tendenziell stark ansteigen anstatt zurückgehen“, sagte Thumann.
Ein weiterer Schwerpunkt des gemeinsamen Austauschs war die Reform des Achten Sozialgesetzbuch. Die wohl wesentlichste Umstellung ist, dass ab 2028 im letzten Schritt des Reformprozesses bei den Zuständigkeiten für die Jugendhilfe nicht mehr zwischen Kindern mit und ohne Behinderung unterschieden wird. Deshalb wandern bestehende Aufgaben des Bezirk Oberpfalz an das Kreisjugendamt des Landkreises Neumarkt.
„Das kommt in wenigen Jahren auf uns zu. Daher müssen wir uns im Behördenapparat damit beschäftigen, um dann sofort handlungsfähig zu sein“ sagte Kreisrat und stellvertretender Landrat Martin Meier. Eine weitere Stärkung des Kreisjugendamtes, auch personeller Art, werde womöglich auch politisch debattiert werden müssen.
Vor kurzem habe man sich bereits mit dem Kreisjugendamt getroffen und sich über die Entwicklungen in der Jugendhilfe im Landkreis Neumarkt informiert.
„Wir dürfen die Jugendhilfe nicht nur als Kostenfaktor sehen“, sagte Kreisrat Sebastian Schauer im Hinblick auf die steigenden Ausgaben wegen der steigenden Fallzahlen in der Jugendhilfe. Man müsse sich die Frage stellen, warum diese Zahlen steigen und wie man hier durch Präventivmaßnahmen entgegenwirken könne. Investitionen in die Jugendhilfe seien „Investitionen für unsere Kinder und somit Investitionen für die Zukunft der nächsten Generationen“.
Kreisrätin und 3.Pilsacher Bürgermeisterin Ulrike Nißlbeck sagte, daß die Neumarkter Lebenshilfe im Bereich für Kinder und Jugendliche für Kommunen und den Landkreis Neumarkt ein „starker Partner“ sei. So betreibt sie in der Gemeinde Pilsach in Laaber und Litzlohe einen Waldkindergarten. Dort könnten Kinder mit und ohne Förderbedarf gemeinsam spielen, lernen und entdecken. Man könne dort von von einem „sehr gelungenen inklusiven Projekt“ sprechen.
01.08.24
Neumarkt: Inklusive Angebote weiterentwickeln