Wasserstoff-Zukunft soll beginnen


Bei Pilsach wird ein Wasserstoff-Elektrolyseur mit angeschlossener Tankstelle errichtet - soll soll es einmal aussehen
Grafik: Hydrogenity
NEUMARKT. Die Wasserstoff-Zukunft für den Landkreis Neumarkt beginnt in Pilsach: aus Wasser und Solar-Strom sollen dort jährlich 625 Tonnen Wasserstoff entstehen.

Die Unternehmen „Hydrogenity“ und „Windpower“ planen als „Oberpfälzer Wasserstoffwerke“ in Laaber-Waldeck an der B299 einen leistungsstarken „Elektrolyseur“ mit 6 Megawatt zu errichten.

Mit dem vor Ort erzeugten Ökostrom spaltet der Elektrolyseur Wasser in die Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff. Die direkte Nachbarschaft zu bestehender Industrie und dem Hybridpark Pilsach schaffe dort die optimalen Standortbedingungen, hieß es. Betriebsbeginn soll 2026 sein.

Die Regensburger Firma „Windpower“ ist seit über 25 Jahren in der Region Pilsach tätig und betreibt sieben leistungsstarke Windkraftanlagen mit insgesamt 14 Megawatt Leistung in unmittelbarer Nähe zum geplanten Elektrolyseur. Zudem erweitert inzwischen eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage den Windpark zu einem „Hybridpark“. Das Unternehmen erhofft sich die Genehmigung für weitere regenerative Kraftwerke mit 20 Megawatt noch in diesem Jahr.


Ein Elektrolyseur soll den Park nun zukunftsweisend ausrichten und Strom speicherbar machen. Realisiert werden soll dieses Vorhaben mit der Expertise des bayerischen Wasserstoff-Pioniers „Hydrogenity“ aus Grasbrunn bei München. Als „Oberpfälzer Wasserstoffwerke GmbH“ mit Sitz in Pilsach bündeln die Hydrogenity und Windopower nun ihre Kompetenzen und schaffen „weitere Wertschöpfung vor Ort“.

Nach der Bewertung verschiedener Standortoptionen in der Oberpfalz hat sich das Konsortium für Pilsach als Standort für ein „Wasserstoffwerk Pilsach“ entschieden. Die direkte Nachbarschaft zum neu entstehenden Lebensmittel-Logistik-Standort von „Chefs Culinar“ und dem Steinbruch Bärnreuther-Deuerlein schaffe optimale Voraussetzungen für die Ansiedlung, hieß es.

Direkt auf dem Grundstück ist eine Lastwagen-Tankstelle für regenerativ erzeugten, grünen Wasserstoff vorgesehen. Außerdem beliefert der Standort umliegende Wasserstoff-Tankstellen und die Industrie mit Hilfe von Transporttrailern für grünen Wasserstoff, die jeweils bis zu 1250 Kilo Wasserstoff transportieren können.

Im Steinbruch könne das Restwasser verbraucht werden und für das Asphaltmischwerk seien der Sauerstoff und die entstehende Abwärme interessant. Gleichzeitig gibt es Überlegungen mit der Gemeinde die Abwärme in ein zukünftiges Nahwärmekonzept für den Ortsteil Laaber mit einzubeziehen. In Pilsach finden sich optimale Standortbedingungen, um die nächste Stufe der Energiewende zu starten, sagte Wasserstoffwerke-Geschäftsführer Dr. Tobias Brunner.

Die Gemeinde Pilsach, schon lange Vorreiter in Erneuerbaren Energien, hat für das innovative Projekt der Wasserstoffwerke ein gut geeignetes Grundstück direkt an der Kabeltrasse zum Umspannwerk Lauterhofen angeboten. Durch den Sitz der Gesellschaft in Pilsach sei gewährleistet, dass die Gewerbesteuer auch der Gemeinde zugute komme. Noch in dieser Woche soll im Gemeinderat über die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens abstimmen.

Nach dem Genehmigungsprozess soll möglichst zeitnah im nächsten Jahr mit der Umsetzung begonnen werden, sagte Brunner. Bald werde dann der direkt nebenan erzeugte regenerative Strom in Wasserstoff umgewandelt, insbesondere zu Zeiten, zu denen es zu viel Strom gibt oder der Netzanschluss im Umspannwerk ausgelastet ist.

Sollte die Nachfrage wie erhofft sein könne die Produktion auf dem geplanten Grundstück auch verdoppelt werden. Im ersten Schritt sollen aus bis zu 8700 Kubikmetern Wasser und dem Strom aus dem Hybridpark jährlich 625 Tonnen Wasserstoff entstehen. Diese Menge könne mit zwei Lastwagen täglich abtransportiert werden.
14.04.24
Neumarkt: Wasserstoff-Zukunft soll beginnen
Telefon Redaktion


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