Zu Straftat aufgefordert
NEUMARKT. Bei der Hausdurchsuchung im Landkreis Neumarkt wegen „Frauenfeindlichkeit im Internet“ ist die Tatverdächtige eine 53jährige Frau.
Das bestätigte am Donnerstag ein Kripo-Sprecher gegenüber
neumarkonline. Unsere Zeitung hat
bereits am Morgen über die bundesweite Razzia berichtet.
Während es sich bei der Mehrzahl der Tatverdächtigen bei dem Delikt „Frauenfeindlichkeit im Internet“ um Männer handelt, wurde im Landkreis Neumarkt überraschend auch das Haus einer Frau durchsucht. Sie legte inzwischen ein Geständnis ab und räumte die „öffentliche Aufforderung zu einer Straftat“ auf dem Social-Media-Kanal „Facebook“ gegenüber einer Landtagsabgeordneten aus Baden-Württemberg ein.
Die 53jährige Frau hatte auf „Facebook“ ein Video der Politikerin kommentiert und dabei zu Gewalttaten gegen die Abgeordnete aufgerufen.
Am Donnerstag wurden am bundesweiten Aktionstag der „Projektgruppe gegen Frauenfeindlichkeit im Internet“ allein in Bayern zehn Razzien durchgeführt, darunter auch eine im Landkreis Neumarkt. Bei den Tatverdächtigen in Bayern handelt es sich um acht Männer und zwei Frauen im Alter von 24 bis 68 Jahren.
Die Gefahr, die von „Hate Speech“ für die Demokratie ausgehe, sei nicht zu
unterschätzen, sagte David Beck, der „Hate-Speech-Beauftragte“ der Bayerischen Justiz, zu den Durchsuchungsaktionen. Wer gegen Frauen und besonders Politikerinnen für ihren Beitrag
zur Meinungsbildung auf solche Weise hetze, müsse mit konsequenter
Strafverfolgung rechnen.
07.03.24
Neumarkt: Zu Straftat aufgefordert