Heckenschnitt nur bis 1.März


Eine in einer Hecke brütende Wacholderdrossel
Foto: Ralph Sturm/LBV
NEUMARKT. Wer noch Schnittarbeiten an seiner Hecke vornehmen möchte, sollte dies in den nächsten Tagen erledigen, raten Naturschützer dringend.

Wenn die Hecke nach dem 1.März, also während der Brutzeit geschnitten wird, sind die Jungvögel wegen fehlender Zweige nicht mehr geschützt und so leichte Beute für Fressfeinde, hieß es.

Die Tage werden wieder länger, die Temperaturen in Bayern steigen und die ersten Sträucher treiben aus. Viele Menschen möchten jetzt ihre Gärten nach dem Winter aufräumen und greifen zur Heckenschere, um Gebüsche und Gehölze ordentlich zurückzuschneiden. Zum Schutz verschiedener Tierarten rief der bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz Gartenbesitzer dazu auf, darauf nach dem 1. März erst einmal zu verzichten. „Naturnahe Hecken aus verschiedenen heimischen Sträuchern sind ein wichtiger Lebensraum, beispielsweise für Igel, Spitzmäuse, Erdkröten und Blindschleichen. Sie finden dort Nahrung und verstecken sich. Im dichten Gestrüpp nisten und brüten auch viele Singvögel wie Amsel, Rotkehlchen, Gartengrasmücke und Heckenbraunelle“, sagte die LBV-Biologin Angelika Nelson.

Auch der Neumarkter Bund Naturschutz bat darum, beim Heckenschnitt möglichst naturverträglich vorzugehen.


Die beste Zeit für eine Heckenpflege ist zur Vegetationsruhe von Oktober bis Februar. Zum Schutz der Natur schreibt der Gesetzgeber vor, dass zwischen dem 1. März und dem 30. September kein radikaler Heckenschnitt im öffentlichen Raum sowie in privaten Gärten erfolgen darf. „Kleine Verschönerungen an der Hecke – sogenannte leichte Form- und Pflegeschnitte – sind in diesem Zeitraum in Ordnung. Aber mit Vorsicht. Dabei ist es wichtig, vorher zu überprüfen, ob und wo Vögel in dem Gebüsch brüten und ob kleine Säugetiere sich dort Futtervorräte angelegt haben. Wildtiere dürfen nicht gestört werden“, so die LBV-Biologin.

Damit naturnah angelegte Hecken alle Funktion als Sichtschutz und Lebensraum für Tiere erfüllen können, sollten sie gepflegt werden. Darunter versteht man eine Verjüngung der Hecke. Denn überaltern die Hecken, tragen sie kaum mehr Früchte, werden innen kahl oder sterben ganz ab. Eine sachgerechte Pflege erfolgt, indem in Abschnitten von 20 bis 30 Meter alle Sträucher der Hecke bis auf wenige Zentimeter Höhe abgeschnitten werden.

Wichtig ist, dass eine Heckenreihe nicht komplett entfernt wird. Stattdessen sollten Heckenabschnitte im Wechsel stehen bleiben, damit ein Teil des Lebensraums immer vorhanden bleibt. „Nicht fachgerecht ist auch der Einsatz von Geräten, die Äste und Zweige nicht sauber abschneiden, sondern regelrecht zerfetzen. Das schadet den Sträuchern“, sagte die LBV-Biologin.


Als sehr negativen Eingriff bezeichnete der Bund Naturschutz dieses Beispiel bei Möning, als bei einer Biotophecke hauptsächlich die großen Bäume entnommen wurden
Foto: Schindler
20.02.24
Neumarkt: Heckenschnitt nur bis 1.März
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