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Gegen Ortsumgehung
NEUMARKT. Der Sprecher des Landesarbeitskreises Verkehr beim Bund Naturschutz sprach sich gegen eine geplante Ortsumfahrung von Berg aus.Die Baukosten wären extrem hoch, sagte Gernot Hartwig bei einem Informationsabend des BN in Berg. Folgekosten würden zudem nicht ausblieben und durch die A3 existiere bereits eine viel schnellere Umfahrung von Berg, die eine gleichwertige Anliegerentlastung erziele. Der Natur- und Flächenerhalt sowie die wegfallende Mehrbelastung der Nachbarorte Oberölsbach und Richtheim/Loderbach seien weitere gewichtige Gründe.
Unter den rund 50 Zuhörern war auch Bergs Bürgermeister Peter Bergler, der sich immer wieder an der angeregten Diskussion beteiligte.
Das Recht auf Mobilität beinhalte kein Recht auf Heimat- und Naturzerstörung, sagte der Referent. In Zeiten sinnloser Transporte und Reiselust sei es nicht mehr zu verantworten, für eine „Leichtigkeit des Verkehrs“ zu planen. Gebraucht würden ein langsamerer und weniger Verkehr statt noch mehr Straßen und Ortsumfahrungen.
Gemäß den vorliegenden Verkehrsgutachten könne eine Umfahrung maximal die Hälfte des heutigen Verkehrs von rund 12.000 Fahrzeugen pro Tag verlagern. Diese Entlastung könne mit anderen Maßnahmen kostengünstiger gleichwertig erreicht werden.
In seiner Gemeinde habe der Gemeinderat im Jahr 2011 mit 18:2 Stimmen eine Ortsumfahrung von Buttenwiesen beschlossen, sagte Hartwig. Der geforderte Bürgerentscheid lehnte schließlich aber die Umfahrung ab und die Ortsdurchfahrt wurde saniert und beruhigt. Der Staat trug die Kosten und 30 Hektar Äcker, Wiesen und Biotope wurden gerettet. Hartwig begrüßte auch das Bürgerbegehren in der Gemeinde Berg als „legitimes, demokratisches Mittel“.
Straßenzubau löse nicht die Probleme Lärm, Abgas, Zerschneidung, Klima und Kosten. Die amtlichen Trendprognosen stammten aus den Denkweisen des vorigen Jahrhunderts.
05.02.24
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