„Voicebot“ soll beraten
NEUMARKT. Deutschland-Premiere in Neumarkt: wer einen Rufbus bestellt muß sich oft mit einem „Voicebot“ und „künstlicher Intelligenz“ unterhalten.
Die Deutsche Bahn sieht das im Landkreis Neumarkt gestartete Pilotprojekt als „Modernisierungsoffensive im Regionalverkehr“. Der Voicebot basiert auf künstlicher Intelligenz und ist darauf programmiert, einen „natürlich-sprachigen Dialog“ mit den Kunden zu führen. Der Einsatz in der Fahrtwunschzentrale der „DB Regio Bus Bayern“ ist eine Deutschland-Premiere. Ab Frühjahr 2024 will DB Regio Bus Bayern den Voicebot auch für die Bedarfsverkehre der Landkreise Deggendorf und Passau einsetzen.
Der telefonisch kontaktierte Sprachassistent bucht Bedarfsfahrten für die Rufbus-Kunden im Landkreis Neumarkt. Eine Stimme fragt dabei die gewünschte Verbindung, die Abfahrtszeit und die Anzahl der Fahrgäste ab. Einfache Fahrten von A nach B bucht der Voicebot selbstständig im System. Werden Buchungen für mehrere Personen oder mit Umstieg gewünscht, gibt der Voicebot das Gespräch an die Mitarbeiter der Fahrtwunschzentrale weiter.
Von Januar bis Juni lief die Pilotierungsphase. In dieser Zeit wurden alle Telefonate, die der Voicebot führte, systematisch ausgewertet, Verbesserungen angestoßen und an einem „optimalen Dialogerlebnis“ für die Kunden gearbeitet. Inzwischen nimmt der Voicebot rund 80 Prozent der Anrufe für den Bedarfsverkehr in Neumarkt entgegen.
Mit dem Voicebot verringere man die Wartezeiten in der Hotline für die Kunden, die noch nicht per App ihren Rufbus buchen möchten, sagte Landrat Willibald Gailler. Es gelinge damit, Servicezeiten stabil zu halten. Der Neumarkter Bedarfsverkehr könnte davon durch höhere Fahrgastzahlen profitieren.
Lichtblick für Menschen, die ungern mit Maschinen plaudern: der „Voicebot“ kann auch an menschliche Mitarbeiter der Bahn weiterverbinden.
18.09.23
Neumarkt: „Voicebot“ soll beraten