Flächenverbrauch kritisiert
In Neumarkt fand vor dem Rathaus eine Demonstration samt Kundgebung statt
NEUMARKT. Rund 200 Teilnehmer kamen am Freitag zu einer Demonstrations-Kundgebung von „People for Future“ vor das Neumarkter Rathaus.
Dabei wurden am „globalen Klimastreiktag“ auch Mißstände in der Stadt Neumarkt und dem Landkreis angeprangt und darum gebeten, sich bei den Wahlen in wenigen Wochen genau zu überlegen, „wo man sein Kreuz macht“.
Kritisiert wurde vor allem der Flächenverbrauch in der Region - festgemacht an zwei großen geplanten Straßenbaumaßnahmen im Raum Neumarkt.
Margot Schiller von der „BI B299: Genug davon“ prangerte die Pläne zum Ausbau der Bundesstraße 299 an, was einen Flächenverbrauch von 200.000 Quadratmetern bedeuten würde - obwohl Fachleute bestätigten, daß die B299 dort nicht überlastet sei. „Die geplanten Maßnahmen sind nicht das, was die Menschen brauchen“, sagte die Rednerin. Neumarkt sei eine lebenswerte Stadt - und das soll sie auch bleiben, sagte sie unter dem Beifall der Zuhörer.
„Die Hütte brennt bereits“, sagte Raymond Supp-Beringer von der „BI gegen die OU Berg: Für ein lebenswertes Schwarzachtal“ zur Klimakrise - „wir müssen sie noch irgendwie in den Griff kriegen“. Er kritisierte die Pläne zur Ortsumgehung von Berg, die auf 3,6 Kilometern quer durch Feuchtgebiete, Wiesen und Augen, Ackerflächen und entlang dem Wasserschutzgebiet verlaufen soll.
Natürlich sei der Durchgangsverkehr in Berg „wahnsinnig“ und das Radeln dort „lebensgefährlich“, räumte er ein. Er schlug deshalb Geschwindigkeitsbegrenzungen in Berg und den Ortsteilen vor. Die Planungen zur Umgehung müßten aber sofort gestoppt werden, das sei „nicht mehr verantwortbar“.
„Wir haben den Punkt erreicht, daß wir endlich mal umkehren müssen“, sagte Dr. Bernd Söhnlein vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz. Der Flächenverbrauch müsse eingedämmt werden. Auch er nannte den geplanten Ausbau der B299 einen „überdimensionierten Eingriff in die Natur“, der „aus der Zeit gefallen“ sei.
Alfons Greiner zitierte schließlich die Ziele des Bundes Naturschutz und beklagte, daß selbst Kabarettisten inzwischen die Seiten gewechselt hätten und nicht mehr die anprangern, die für eine Sache verantwortlich sind, sondern die, die darauf zeigen.
Robert Maier von „People for Future“ dankte zum Schluß Luise Moosburger, die einige Lieder zwischen den Beiträgen spielte und zum Mitsingen animierte. Er wies außerdem auf eine am 30.September geplante Fahrraddemo hin.
Die Polizei, die solche Demonstrationen obligatorisch beobachtet, hatte nichts zu beanstanden - die Beamten waren stilsicher mit dem ersten Elektro-Streifenwagen der Neumarkter Inspektion zur Demonstration vorgefahren.
15.09.23
Neumarkt: Flächenverbrauch kritisiert